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„A cappella ist Singen ohne Musik.“
Spülerbe
Mein Vater eine Bürste.
Ich einen Schwamm.
Frage: Welches Gen ist fürs Spülen verantwortlich?
(Vielleicht sollte ich Drittmittel beantragen, eine Forschungskommission einsetzen, die Untersuchung ausweiten und auch meine Brüder einbeziehen. Möglicherweise ließe sich ein Zusammenhang zwischen Spülwerkzeug und Augenfarbe feststellen.)
Komparative Studien
An meiner Heimatuni stehen an den Klowänden Dinge wie:
Nazi-Aufmarsch verhindern!
Stop Faschismus! Fight Racism!
Basisgruppe
Studiengebühren sind unfair
P I love you
Lesbensorgentelefon
und diverse Fragen und Ratschläge zu Sex im allgemeinen und Sex mit Frauen im speziellen, die ich hier wegen der Googel-Treffer nicht zitiere.
An der anderen Uni stand:
Gibt es wahre Liebe?
J I love you
Mädels, ein Tip: Lasst euch nicht mit Arschlöchern ein.
[durchgestrichenes und wegradiertes, dahinter:] Dann hast du dich in den falschen verliebt!
GOTT ist LIEBE
Vielleicht sollte ich mal jemanden von den Culture-Studies vorbeischicken. Die müssen sowas doch können.
Alle Jahre wieder
Blaue Zahl von Dringlichkeit
Beliebte Vornamen #3
Einige Reihen weiter liegt ein Ehepaar, weißer Stein, geschwungene Buchstaben. Sie heißt Emma Mai, er August Mai.
August Mai, geboren 1899, gestorben 1981.
Ich stelle ihn mir nett vor. Sommerlich.
(Tag und Monat der Lebensdaten standen nicht auf dem Stein.)
Kommentare
Das hartnäckige Schweigen in den Kommentaren habe ich bisher als Ausnutzung Ihres Rechtes auf Aussageverweigerung verstanden, vorgestern bekam ich aber netterweise eine Mail, die mich auf einige technische Probleme der Kommentarfunktion hinwies. Da ich ja durchaus gerne mal etwas von Ihnen lesen würde, habe ich nun etwas geändert; im Moment (das heißt: bis wieder Spam eintrudelt) sollte es ohne Registrierung – und damit überhaupt – funktionieren.
Also, fühlen Sie sich frei zu sprechen, oder schweigen Sie, wie es Ihnen beliebt.
Und sollten Sie schreiben wollen, aber durch das System gehindert werden, sagen Sie es mir doch per Mail. Dann versuch ich es noch einmal anders.
Weinen, Klagen…
Dieses Mal war ich mit meiner neuen alten Kamera unterwegs, einer Contax mit Zeiss-Objektiv, die mir jeden Tag besser gefallen hat. Meine mitreisende Freundin war durch ihren Fotografen-Mann zum Glück Kummer gewöhnt und hat geduldig gewartet, wenn ich verschiedene Blenden probiert, mich auf den Boden gelegt oder lange nach dem perfekten Blickwinkel gesucht habe.
Heute also wollte ich die drei Dresden-Filme abholen, und in den Tüten war – nichts! Nur vollkommen transparente Negativstreifen, in allen drei Taschen. Von 100 Fotos ist kein einziges etwas geworden. Keins! Und ich habe keine Ahnung warum.
Eigentlich wollte ich Fotos zeigen und erzählen vom Trinitatisfriedhof, wo ich die alten Grabstellen der Familie ge- bzw. besucht habe, mit Vorfahren, die zum Teil noch im 18. Jahrhundert geboren waren, der älteste 1783. Und vom Grab „unseres“ Ferdinand von Raykis, der direkt nebenan liegt. Von dem Kreuz aus dem 19. Jahrhundert, auf dem nichts weiter als „Wiedersehn!“ stand.
Natürlich auch von der Frauenkirche und dem alten Kuppelkreuz. Von der merkwürdigen Mischung aus Plattenbauten und Barock, Schlössern und Baugruben.
Fotos zeigen von goldenen „C“ über Türbögen und blauen „M“ an Bauzäunen.
Fotos von einer Freundin und ihren kleinwinzigen Kindern.
Nichts!
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen.
Man soll sein Herz nicht an Dinge hängen, ich weiß, aber mit Fotos – mit fehlenden Fotos! – kann man mich treffen.
Ich muss da sofort wieder hin.
Schwärmen
Zu Dresden schreibe ich sicher noch etwas, wenn die Fotos entwickelt sind. Heute nur: Ganz kurz vor der Abreise habe ich mich mal wieder ein bisschen in Moritz Graf von Sachsen verliebt: