11 Fragen

Ein Stöckchen, das bei Cucina Casalinga so rumlag, und ich wurde gebeten, es auch zu beantworten. Na gut, hier ein Versuch.

  1. Wie findest Du Deine Hände?
    Ich schaue an den Armen entlang, und am unteren Ende sind sie, immer.
    Und ästhetisch gesehen: Eigentlich gut. Aber Selbst- und Fremdeinschätzung gehen da auseinander. Ich kann mich an einen Tagebucheintrag aus der Schule erinnern, in dem ich mir Gedanken über mein Ungeküsstsein machte. Absolut aber auch relativ, also verglich ich mich, und wunderte mich, dass meine Hände doch viel schöner seien als z.B. die von X., diese aber ständig von Jungs belagert wurde. (Die ich auch nicht gewollt hätte, aber nun.) Sehr viel später verstand ich, dass das mit den schönen Händen nicht der entscheidende Punkt ist und dass X., Hände hin oder her, sehr offensiv flirtete. Mit Haare werfen und tiefen Blicken.
    Nach der Schule habe ich lange einen Sprachkurs besucht, in den endlosen Konversationsstunden wurde auch einmal über alles mögliche an Körpern gesprochen. Und zu mir wurde kommentiert, dass ich so starke Hände hätte – und dabei doch sonst so zart und fragil sei. Ich glaube, die Verblüffung aus diesem Moment hält bis heute an, denn meine Einschätzung war natürlich genau umgekehrt. Genau richtige, schlanke Hände, aber ich natürlich viel zu dick. Immer.
    Und jetzt nervt mich die rauhe, trockene Krokodilshaut. Ich spüre an der erstaunlich harten Kinderhand meines Sohnes, wie hart sich wohl meine Hände anfühlen. Und probiere gleichzeitig erstmals farbigen Nagellack aus, also Lack neben Rissen. Nun ja.
    Was auch noch zu meinen Händen zu sagen wäre: Sie können was. Sie sind kräftig, können werfen, Musikinstrumente spielen, backen, zeichnen, dank der Hornhaut ein Huhn aus der kochenden Suppe holen. Gut, im Winter können sie nicht reibungslos über Seide streichen. Aber die passen schon.
  2. Idealer Urlaubsort – im Westen, Osten, Norden oder Süden?
    Ich friere ungern und muss einmal im Jahr durchglühen. Und ich bin Romanistin. Das spricht sehr für Süden. Ich war aber auch ein Astrid-Lindgren-Mädchen und liebe es, stundenlang in den Blaubeeren zu sitzen. Also Norden. Der Süden kann natürlich auch weit im Westen liegen, mein Sehnsuchts-Kontinent Südamerika ist doch ganz schön westlich. also Westen. Der Osten ist mir vielleicht ein bisschen fremd. Aber wenn man weit genug in den Westen geht, kommt man im Osten raus, oder?
  3. Handtaschen oder Hosentaschen?
    Und. Ich brauche eine Hosen-, Rock- oder Kleidertasche, wo ich mein Taschentuch, das Handy etc. reintun kann. Geh aber auch immer mit einer größeren Handtasche in Blau aus dem Haus. Da ist dann der Rest, also sowas wie Geld, Pfefferminzbonbons, Labellos, Stifte, Kalender, Windeln, Haarspängchen, StarWars-Karten, Make-up, Notizheft, Ersatzstrumpfhose, Herz-Lungen-Maschine, das Nötigste halt.
  4. Wie sieht Dein idealer Abend nach einem Arbeitstag aus?
    Im Moment bin ich froh, wenn die Kinder zu einer Zeit schlafen, bei der der Rest des Tages noch als „Abend“ zu bezeichnen ist. Platt auf dem Sofa rumhängen ist unbefriedigend, zu platt zum Arbeiten oder Spielen sein ist es auch. Zusammen Serien gucken ist gut, Wein trinken ist gut, wenn dazu noch jemand vorbeikommt ist es besser, zum Sport gehen ist gut… Im Moment sind die Abende ausbaufähig.
  5. Hypochonder oder „wird schon alles wieder von selbst weggehen“?
    Arztkind. Das geht von alleine weg. Wenn ich zum Arzt gehe, ist es mir immer ein bisschen peinlich, ihn wegen so Zeug zu belästigen, fühle mich sofort wie ein Simulant und hoffe auf sich massiv verstärkende Symptome, um irgendwie diesen Besuch rechtfertigen zu können.
  6. Ehrenurkunde, Siegerurkunde oder nie irgendetwas?
    Ehrenurkunde. Im Sommer auch mit Schulrekord, im Winter musste ich mich den Sportakrobatinnen geschlagen geben. Der Unterschied zwischen mit Grundsportlichkeit und reinem Willen erzwungenem Flik als Abschluss der Kür und einem gleichmäßigen, kraftfvoll federleichten Flikflakflikflakflikflakflikflak durch die ganze Halle ist ein größerer, als „Ehrenurkunde“ für beide erahnen lässt.
  7. Gibt es einen ruhenden Pol in Deinem Leben?
    Im Moment ist viel Bewegung und noch mehr Offenheit da, die sich gerne mal beruhigen könnte.
  8. Stricken, Häkeln oder Nähen?
    Als ich an Nunos Hose den Knopf angenäht hatte, fragte er: „Oh, war Oma da?!“ Das sagt alles.
  9. Tanzt Du? Wenn ja, was und wie?
    Mein Leben lang hin und her gerissen zwischen gern tanzen und überhaupt nicht wissen, wie ich mich bewegen soll. Tanzen wollen und es wahnsinnig peinlich finden, dabei gesehen zu werden. Gerne zur Tanzschule gegangen, aber in der Disko immer in einer dunklen Ecke für die anderen die Pullis festgehalten, wenn es ihnen auf der Tanzfläche zu warm war. Boogie-Woogie oder Wiener Walzer geliebt, aber die Affektiertheit der Formationstänzer befremdlich gefunden. Mich aber auf Freestyle-Tanzflächen so verloren gefühlt, dass ich flüchten musste. Immer Angst gehabt, dass wir statt Basketball mal Jazzdance im Schulsport machen. In Argentinien Tangotänzerin geworden. Das kann ich. Musik, Bewegung, da passte alles. Lange im Vierteltakt rückwärts gegangen und nach ein paar Voleos und Ganchos nun ganz woanders. Und schließlich unbedingt eine Hochzeit gewollt, auf der von allen viel und lange getanzt wird. Und oh ja, wir haben getanzt.
  10. Können echte Freundschaften über Twitter entstehen?
    Warum nicht.
  11. Hörst Du nach einem hohen Lottogewinn zu arbeiten auf?
    Vielleicht fange ich dann erst richtig an, ohne Existenzangst und Befristung.

Percanta kocht: Birnen-Ziegenkäse-Quiche

Das Feigenhuhn ist auf viel Zuspruch gestoßen, und wie denn die anderen Rezepte verschlagwortet seien?
Nun, ehrlich gesagt, gibt es hier kaum Rezepte. Nur versteckt in einem ganz alten Posting zu allerlei Füsch gibt es Rezept für Glasbläserheringe. Aber ich nehme das als Aufforderung und fülle mein schlafendes Blog vielleicht mit ein paar Rezepten auf. Heute die so einfache wie schnelle Birnen-Ziegenkäse-Quiche. Das war so ähnlich mal in der ZEIT.

Zutaten für etwa 4 Personen

-Blätterteig für 2 Backbleche. [Ich nehme 2 Rollen frischen Blätterteig aus dem Kühlregal, tiefgekühlter geht auch, sicher auch selbstgemachter, das tu ich mir aber außer für Sfogliatelle (erfolglos) aber nicht an.]
-etwa 4 Birnen
-1 oder 2 Päckchen Ziegenfrischkäse
-1 oder 2 Ziegen-Camembert
-getrockneter oder frischer Thymian
-ein paar TL Akazienhonig
-optional Feigensenf

Zubereitung:

Den Blätterteig auf den mit Backpapier ausgelegten Backblechen ausbreiten (geht sicher auch in Springformen, Quiche-Formen…).
Die Birnen schälen, entkernen und in Schnitze schneiden. Den Camembert in Stücke und/oder Scheiben schneiden.
Den Blätterteig mit den Ziegenfrischkäse bestreichen (muss kein Kunstwerk werden), die Birnenschnitze und Camembert darauf verteilen.
Alles mit Thymian bestreuen. (Nicht zu viel, damit es nicht nach Teebeutel auf Blätterteig schmeckt. Und mit Rosmarin als Alternative liegt man auch nicht verkehrt.)
Die Quiche im vorgeheizten Ofen (180° ungefähr) backen. Nach 10 min mal gucken, die Quiche ist fertig, wenn der Teig an den Rändern aufgegangen und gebräunt und der Camembert leicht geschmolzen ist. Bevor sie ganz fertig ist, etwas Akazienhonig darüber träufeln und nochmal in den Ofen. Insgesamt braucht sie so 15 bis 20 Minuten.

Dann in handliche Stücke schneiden. Zur Quiche schmeckt auch Feigensenf.
Geht als schnelle Hauptmahlzeit, aber auch als attraktiver Buffet-Bestandteil.

Schmeckt: bei uns allen
Vorbereitung: kurz
Anspruch: ganz einfach.
Küchenchaos: keins. Nur ein bisschen Birnenschale bleibt übrig.
Organisation: einfach, wieder ein Ein-Komponenten-Essen, wo alles gleichzeitig fertig ist.
Insider-Tipps: Ich hab das statt mit Birnen auch mit Feigen gemacht, ebenfalls lecker, aber süßer.