Eine Tasche für Helene

Coolcat hat eine schöne bunte Tasche genäht (mit liebevollen Details im Innenfutter) und versteigert sie für die kleine Helene, bzw. für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei und die Typisierungsaktion, die ihr hoffentlich einen Spender bringt.
Und wenn nicht ihr, dann vielleicht einem anderen Leukämiekranken.

Hier ist die Tasche, bitte anklicken, Tasche toll finden, Coolcats Aktion erst recht, und dann bieten und spenden.
Die eigentliche Aktion läuft bei Ebay und endet am 6.3.

Bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei kann (und sollte!) man sich auch danach noch registrieren lassen, es ist ganz einfach. Es geht beim Arzt um die Ecke mit ein wenig Blut (und am besten auch einer Spende für die Unkosten der Typisierung), jetzt geht es sogar erst einmal ohne Pieks mit einem Wangenabstrich.
Hier kann man alles nachlesen, sich kostenlos ein Typsisierungs-Set bestellen und sich registrieren lassen. Das ist auf jeden Fall eine gute Sache, man kann kaum oft genug darauf hinweisen. Mitmachen, bitte.

Nachtrag zu Jans Organspende

Was mein Bruder gerade noch über seinen Freund Jan unter den Beitrag zu Miriams neuem Herz geschrieben hat, sollte nicht in den Kommentaren versteckt bleiben.
Ein Gastbeitrag – und Plädoyer – von Hermano #1: Zu der Geschichte gibt es ja noch einen Nachtrag. Ungefähr 2 Jahre nach Jans Tod haben sich seine Eltern durchgerungen, mal bei Eurotransplant anzufragen, ob denn überhaupt Organe genutzt und transplantiert werden konnten. Dort war man sehr erleichtert, daß sich die Familie endlich meldete, da Eurotransplant von sich aus keinen Kontakt zu den Spenderangehörigen aufnehmen darf. Es hatten sich nämlich in der Zwischenzeit einige Briefe von Empfängern der Organe angesammelt, die aber auch nicht einfach so weitergeleitet werden durften. Im Endeffekt wurde beinahe alles was transplantierbar ist auch verpflanzt, und so hatten sich eine ganze Reihe von Empfängern gemeldet. Es liegen z.B. einige Briefe eines jungen Mannes vor, der an einer angeborenen Krankheit der Atemwege litt und der, kurz vorm qualvollen Ersticken, Jans Lungen bekam. Er schrieb, daß er jeden Atemzug in vollem Bewusstsein nehme, daß sein neues Glück direkt mit schrecklichem Unglück anderer Menschen verbunden sei, und er jeden Atemzug dankbar sei für den Mut und die Großzügigkeit des Spenders und seiner Angehörigen. Er schrieb weiterhin, daß er häufiger mal mit seiner neuen Lunge spreche, und an besonders schönen Orten besonders tief Luft hole, um die Eindrücke zu teilen.
Weitere Briefe gab es von einer Frau unseren Alters, die seit Jahren mehrmals die Woche zur Dialyse musste und durch eine von Jans Nieren wieder ein normales Leben führen konnte. Allen Briefen ist gemein, daß es den Empfängern sehr sehr bewusst ist, woher diese Organe kommen, und was damit verknüpft ist.
Wenn man das alles liest und zusammenfasst, dann beginnt dieser schreckliche, sinnlose Unfall ein klein wenig weniger sinnlos zu sein, und damit ist nicht nur den Empfängern geholfen sondern auch Freunden und Angehörigen der Spender.

[Info Organspendeausweis]

 

Herz

Die kleine Miriam wird transplantiert. Jetzt. Heute Nacht, sie ist schon im OP.
Ich denk an Euch, lieber Hilko, liebe Elissa, und wünsche Euch und vor allem Miriam so sehr, dass alles gut gehen möge, sie gesund wird und sich alle Hoffnungen, die Ihr an diese Transplantation knüpft, erfüllen.
Alles, alles Gute!

(Mit einem anderen Teil meines Kopfes und Herzens denke ich auch ein bisschen an die andere, unbekannte Familie, und auch an meinen Bruder #1. Die vielleicht mutigste Tat seines Lebens war, nach dem fürchterlichen Unfalltod seines besten Freundes vor zwei Jahren mit dessen Eltern über Organspende zu sprechen. Sie haben dem zugestimmt. Ich fand das sehr tapfer, von allen.)

***
Edit Dienstag, 12 Uhr, Erleichterung:
Miriam ist seit etwa zwei Stunden wieder zurück auf Station, die OP ist überstanden und sie ist Gottseidank stabil.

Göttinger Herzchen

Der Untertitel „Krankenhausblog“ verheißt nichts Gutes. Wenn es auch noch ein Blog über das Leben eines Kleinkindes auf der Intensivstation ist, erst recht nicht. Gestern Nacht habe ich „Berlin Heart – Miriams Krankenhausblog“ komplett durchgelesen und muss das alles erstmal sacken lassen: Miriams Vater Hilko ist ein Kollege von mir, seine Frau Elissa war in einem meiner letzten Deutschkurse meine Schülerin. In diesem Kurs war sie schon mit Miriam schwanger, ein entzückendes deutsch-taiwanesisches Baby, das heute ein gutes Jahr alt ist. Seit Juni warten sie auf ein Spenderherz.

***
Edit: War hier ja schon einmal aus anderem Anlass Thema: Informationen über Organspender-Ausweise gibt es hier.