Accessoire

Wir haben einen Kinderwagen und eine Tragehilfe, oft genug trage ich das Baby aber auch einfach so durch die Gegend. Meist habe ich es dann im Fliegergriff, weil es so am besten und sichersten zu handhaben ist, wenn ich mit dem anderen Arm irgendwas zu tun habe – Formulare im Rathaus abgeben, Geld abzählen, Einkäufe tragen oder Nuno an die Hand nehmen. Wenn ich in dieser Form draußen unterwegs bin, hört sich das Umfeld ungefähr so an:
„Oh, ist das ein echtes Kind?“
„Ich dachte, Sie haben da eine Puppe!“
„Ist das eine Puppe oder ein Baby?“
„Ist in dem Schneeanzug etwas drin? Eine Püppchen?“
„Oh, ich dachte, Sie haben einen großen Teddy auf dem Arm!“
„Das macht ja die Augen auf! Es ist gar keine Puppe!“
Wenn solche überraschten Äußerungen in gewissem Maße reale Erfahrungen widerspiegeln, ist also davon auszugehen, dass Frauen Ende 30 üblicherweise keine Kinder, sondern ihre Puppen zum Einkaufen mitnehmen. Das überrascht wiederum mich, offenbar habe ich da einen Trend verpasst. Ich merke es mir für die Zeit, wenn Baby M. laufen kann.

Hüpfer auf B5

Kurz nach Weihnachten hat Nuno von „Schacht“ erzählt und welche Figuren man dafür braucht: Einen König, eine Prinzessin, so einen geraden mit Zinnen, Renner und Hüpfer. Das wusste er von seinem Vater; möglicherweise haben sich bei der Figurenbezeichnung Übersetzungsfehler eingeschlichen. Die wichtigste Schachtregel kannte er auch schon: Wer anfangen darf, wird mit einer hinter den Rücken gehaltenen Figur ausgelost.
Nach Kindergartenbeginn konnte er dann die Figuren auf dem Schachbrett anordnen und hat das entzückt mit dem schönen Schachspiel des Lieblingsitalieners ausprobiert. „Das Pferd hat ja einen Reiter! Warum hat der König ein Schwert?“
Gestern hüpfte er dann in der Küche auf den Fliesen herum und redete vor sich hin: „Das Pferd darf so und so und so – oder so und so und so.“
Dieser Kindergarten ist toll.