Wir haben einen Kinderwagen und eine Tragehilfe, oft genug trage ich das Baby aber auch einfach so durch die Gegend. Meist habe ich es dann im Fliegergriff, weil es so am besten und sichersten zu handhaben ist, wenn ich mit dem anderen Arm irgendwas zu tun habe – Formulare im Rathaus abgeben, Geld abzählen, Einkäufe tragen oder Nuno an die Hand nehmen. Wenn ich in dieser Form draußen unterwegs bin, hört sich das Umfeld ungefähr so an:
„Oh, ist das ein echtes Kind?“
„Ich dachte, Sie haben da eine Puppe!“
„Ist das eine Puppe oder ein Baby?“
„Ist in dem Schneeanzug etwas drin? Eine Püppchen?“
„Oh, ich dachte, Sie haben einen großen Teddy auf dem Arm!“
„Das macht ja die Augen auf! Es ist gar keine Puppe!“
Wenn solche überraschten Äußerungen in gewissem Maße reale Erfahrungen widerspiegeln, ist also davon auszugehen, dass Frauen Ende 30 üblicherweise keine Kinder, sondern ihre Puppen zum Einkaufen mitnehmen. Das überrascht wiederum mich, offenbar habe ich da einen Trend verpasst. Ich merke es mir für die Zeit, wenn Baby M. laufen kann.
In der Tat haben sie einen Trend verpasst. Suchen sie bei Youtube nach “reborn”.
Und sie werden genau diese Frauen Ende 30 mit ihren Puppen finden.
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