Kongressgerede

Drei Satzschnipsel vom Romanisten-Kongress.
Fragwürdiges Fragment 1, mit dem Beamer an die Wand projiziert:

„Geschichtestudium in Cambridge.“


Fragment 2, vervorgelesen:

„Sekretärinnen und leidende Angestellte.“


Und zur Versöhnung mein Lieblingssatz der vier Tage, aus einer hitzigen Diskussion:

„Wissenschaft ist nicht durch einen direkten Zugriff auf die Wahrheit definiert.“


Danke, Ihr Philologen!

Doping

Sitzenbleiben. Weitermachen. Aushalten, bis da was steht.
(Ya que estamos aquí escribamos algo…)

Liste der benötigten leistungssteigernden Mittel:
– Musik
– vernünftige Stifte (auch wenn am Computer geschrieben werden soll)
– langärmliges Shirt von Percanto
– Internet (gegen das Gefühl, einsam und eingesperrt zu sein)
– Blick nach draußen (dito)
– Schokolade oder Nüsse (halblegal. Muss in der Federtasche in die Bibliothek geschmuggelt werden)

Benötigt, aber nicht verfügbar:
– Tee, schwarz, in größeren Mengen (lässt sich nicht in Federtaschen schmuggeln)

Hundeführerschein

Im Unterschied zu mir ist meine Freundin M eine erklärte Hundefreundin. (Ich bin nicht nur keine erklärte Hundefreundin, sonder gar keine, von sehr vereinzelten Ausnahmen wie Sam mal abgesehen). Nun möchte sich Freundin M einen Hund zulegen, und am Telefon erklärte sie mir, wie er sein soll:

[Listen, die erklären, wie etwas oder jemand sein soll, das oder den man sucht, erinnern mich übrigens unweigerlich an frühe Spanisch-Lektionen, da diese Wünsche subjuntivo nach sich ziehen und man den Gebrauch des subjuntivo also wunderbar und stundenland mit solchen detaillierten Wunschlisten üben kann. „Busco una casa que tenga vista al mar“ und so. Aber zurück zum Hund.]

Sie sucht also einen Hund mit folgenden Merkmalen:
Einen Hund aus dem Tierheim, der schon ein wenig älter ist und auch mal ein paar Stunden allein sein kann. Außerdem sollte er nicht zu groß sein und keine schwarzen Haare hinterlassen.
Und er sollte Auto fahren können.

Er sollte Auto fahren können! Ja holla, so einen Hund würde ich auch nehmen! Wenn er dann den Wagen auch noch selbst mitbringen würde… perfekt!


Spülerbe

Meine Mutter nimmt zum Abwaschen einen Lappen.
Mein Vater eine Bürste.
Ich einen Schwamm.

Frage: Welches Gen ist fürs Spülen verantwortlich?

(Vielleicht sollte ich Drittmittel beantragen, eine Forschungskommission einsetzen, die Untersuchung ausweiten und auch meine Brüder einbeziehen. Möglicherweise ließe sich ein Zusammenhang zwischen Spülwerkzeug und Augenfarbe feststellen.)

Komparative Studien

Es hat sich ergeben, dass ich dieses Semester einige Male an eine eher kleine Uni in einer eher kleinen eher katholischen Stadt fahre und dort jeweils einen Tag vor einer erstaunlich großen Gruppe Studentinnen verbringen. Der Besuch der Damentoilette in Gebäudeteil H (oder C, ich habe irgendwann den Überblick verloren, moderne Uniarchitektur ist nicht so mein Fall) bot die Gelegenheit, Inschriften auf Klotüren zu lesen. Ich hätte nicht gedacht, dass in diesem Bereich große Unterschiede zwischen den Universitäten bestehen, aber doch.
An meiner Heimatuni stehen an den Klowänden Dinge wie:
Nazi-Aufmarsch verhindern!
Stop Faschismus! Fight Racism!
Basisgruppe
Studiengebühren sind unfair
P I love you
Lesbensorgentelefon
und diverse Fragen und Ratschläge zu Sex im allgemeinen und Sex mit Frauen im speziellen, die ich hier wegen der Googel-Treffer nicht zitiere.

An der anderen Uni stand:

Gibt es wahre Liebe?
J I love you
Mädels, ein Tip: Lasst euch nicht mit Arschlöchern ein.
[durchgestrichenes und wegradiertes, dahinter:] Dann hast du dich in den falschen verliebt!
GOTT ist LIEBE

Vielleicht sollte ich mal jemanden von den Culture-Studies vorbeischicken. Die müssen sowas doch können.

Suchmeldungen

Erstaunlich, wen oder was die Leute eigentlich suchen, wenn sie mich hier finden. Lieblingssuchbegriffe:

francisco cuadrado prats
unangenehm der kleine niels
frau schnorchelt mit freundin
kalauer
perlen vor die säure werfen
kittelschürze geburtstagsfeier
el cono sur
ruhestörung nachbarn
ruhestörung sonntag
ruhestörung tag
[und, als Erweiterung von „klassiche musik“:]
musik bach, beine, po

Danke für Ihren Besuch.

Stöckchen: fünf Dinge

Phoebe wirft mir ein Stöckchen zu und nun soll ich fünf Dinge verraten, „die Ihr noch nicht über mich wisst“. [Gegenfrage, wisst Ihr denn schon wesentlich mehr als fünf Dinge von mir?]
Seele zeigen, Schrullen zugeben, Schönes oder Schauriges aufdecken? Ich nehme Seele. Voilà:

1 Semester, und zwar aus guten Gründen nur eines, habe ich Psychologie im Nebenfach studiert.

2 Idole: Mafalda es mi ídola.
In ihrer Zerrissenheit bin ich allerdings vermutlich Lucy ähnlicher. Fürchte ich.

3 Farben stehen in meinem Pass bei Augenfarbe. Zu eitel um einfach „nicht definierbar“ zu sagen?

4 wäre die Position gewesen, die ich gerne mal gehabt hätte in unserer 4x100m-Staffel. Ich war immer Startläuferin oder an Position 3, was wegen der Kurve beides schön ist – aber wie gerne einmal Schlussläuferin sein, um kurz nach der Ziellinie die Arme hochreißen zu können, für alle vier.

> 5 Krisen [eine, beispielhaft]: Schon an meinem zehnten Geburtstag war ich krisengeschüttelt, weil ich „nie wieder einstellig“ sein würde.

Liest ein Blogger mein Blog? Wenn ja, könnten Sie das Stöckchen bitte bei Moni und bei Tack, von der ich wirklich nichts weiß, vorbeibringen? Besten Dank.

[Neues Problem, wie gesagt, >5 : Wie sucht man aus, wen man mit Stöckchen ehrt oder belästigt?]