[Und Percanta anscheinend als einzige nicht stolz damals, sondern Peter-Panisch.]
Wortbilding
Web-Blog also. Ungefähr wie der HIV-Virus oder ein LKW-Laster.
Schilder
Aufschrift: CRUCE PELIGROSO 100 M
[GEFÄHRLICHE KREUZUNG 100M]
Und ja, es ging dort ziemlich weit rauf und runter.
An dieser Stelle ungefähr so:
Heilig heilig
Sollte am Sonntag nach Himmelfahrt eine katholische Gemeinde im Ruhrgebiet exkommuniziert werden, so liegt das vermutlich an der Patin, die dem Heiligen Akt beigewohnt hat und dann als Protestantin enttarnt wurde. War doch so, dass bei Anwesenheit von Protestanten beim katholischen Abendmahl der Pastor nach Tumi verbannt und die Gemeinde aufgelöst wird, oder?
Und ums Abendmahl geht es ja wohl bei einer Kommunion. Lauter kleine Bräute Christi. Es wird spannend.
Ich, X und Y
Es knüpft aber auf so gut an eine Skype-Konferenz mit Freund T und Freundin M zur Frage was ist (typisch) männlich, was (typisch) weiblich, und was davon passt zu mir bzw. zu M bzw. zu T? Man konnte sich trefflich streiten und einander missverstehen, und ich nehme den Faden mit einer Selbsteinschätzung nochmals auf. Im Gespräch mit M und T durften einem zunächst nur die anderen Weibliches und Männliches zuordnen. X
– Ich habe ein Frauenstudium gemacht.
– Ich gucke in jeden Kinderwagen. Hinreißend.
– Was ein Hubraum ist, ob er besser groß oder klein ist und was das Schöne daran sein soll hab ich schon beim Autoquartett damals nicht kapiert, und es interessiert mich heute keinen Deut mehr. So gar nicht.
(Hupraum? Wer lauter hupen kann, oder?)
– Ich singe im Chor.
– Ich spiele Instrumente, und nicht gerade E-Gitarre oder Schlagzeug.
– Weinen? ich bin dabei!
– Ausgeprägtes Elsa-Brändström-Syndrom.
– Ich habe mehr als … ich habe Schuhe. Bevorzugt Stiefel. Bin aber nach wie vor nicht bereit, viel Geld pro Paar zu bezahlen.
– Hochzeiten… hach!
– Ich kann eigentlich nicht Autofahren.
– Nie ohne Wimperntusche.
– Ich mache alles gleichzeitig. Machen mein Vater und Bruder aber auch.
– Ich mache mir ständig Gedanken.
– Selbstzweifel.
– Außer Haus schleppe ich größer werdende Taschen herum, die voller Kruscht sind.
Y
– Ich geh alleine aufs Klo. Immer. Auch im Brautkleid.
– Doch, ich finde Naturwissenschaften spannend, habe aber ein schulisches Physik-Defizit. (Und finde die meisten Naturwissenschafts-Institute unattraktiv.)
– Als Kind fand ich Barbies doof, Rosa doof, Glitzer doof, Pferdeaufkleber doof, Schminke peinlich, Bikinioberteile peinlich, Handtaschen peinlich, Nagellack peinlich.
– Nagellack finde ich meist immer noch peinlich. Muss meine (kurzen!) Nägel manchmal aber mit Schutzlack überziehen.
– Ich kann werfen.
– Ich bin ehrgeizig, laut T und M ganz klarer Fall für Y.
– Bis zur vierten Klasse habe ich nur Badehosen getragen (Oberteile waren, wie gesagt, peinlich und der Sinn von Badeanzügen war mir nicht klar.) Das hat sich aber dann geändert.
– Ich wollte nie ein Pferd haben oder reiten.
– Frösche sind cool, und Pinguine und Papageien sind klasse. Aber Katzen? Hunde? Kaninchen? Nö.
– Ich kann Abseits erklären, und zwar in mehreren Sprachen – letzteres wahrscheinlich wieder X.
– Ich heule auch bei großen Sportereignissen, zuverlässig. (Y?)
– Geh mir weg mit Esoterik!
… sagte WER? [Klugscheißen]
Percanta und Freundin E-M machen sich seit gut zwei Stunden schwere Gedanken über Gedichtinterpretationen, bei Äpfeln, Waffeln und Kaffee draußen auf der Bank.
Über die Lilien auf dem Felde und die Apfelblüte entbrennt dann eine kleine Urheberdiskussion, Lilien ist klar, Mat. 6.28, kennen wir auch aus „Geh aus mein Herz“ und das Gras können wir dank Brahms rezitieren. Aber die Äpfel:
Freundin E-M: Dann wäre interessant, ob er sich damit auf Martin Luther King bezieht, der ja gesagt hat „auch wenn die Welt morgen unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen…“
Percanta: Das hat doch Martin Luther gesagt. Nur Luther, nicht Luther King.
Freundin E-M: Nein! Luther King, in seiner Rede…
[…]
Percanta: Martin Luther King hat nicht von Apfelbäumchen gesprochen. Der sagte „Ich bin ein Berliner.“
Freundin E-M: Deine Synapsen möcht ich mal haben!
Doping
(Ya que estamos aquí escribamos algo…)
Liste der benötigten leistungssteigernden Mittel:
– Musik
– vernünftige Stifte (auch wenn am Computer geschrieben werden soll)
– langärmliges Shirt von Percanto
– Internet (gegen das Gefühl, einsam und eingesperrt zu sein)
– Blick nach draußen (dito)
– Schokolade oder Nüsse (halblegal. Muss in der Federtasche in die Bibliothek geschmuggelt werden)
Benötigt, aber nicht verfügbar:
– Tee, schwarz, in größeren Mengen (lässt sich nicht in Federtaschen schmuggeln)
Literarische Vorbilder
Kleine und große Wunder
„para que tú no llores así: no pierdas la esperanza, sé que llegará, llegará…„
Und so ist es! Endlich.
Liebe Cha, lieber Lalo, was für eine wundervolle Nachricht! Alles Gute, viel Glück! ¡Suerte, suerte, suerte!
Lema. O algo así.
„Ya que estamos aquí aprendamos algo.“
(Vers von Roberto Bolaño, mir selbst immer mal wieder zur Beherzigung empfohlen.)