Bis vor kurzem war ich ausschließlich und aus Überzeugung Analog-Fotografin. Meine erste „richtige“ Kamera war die Pentax p30T. Ich habe die Kamera sehr gemocht, sie war mehrfach mit in Südamerika und hat zu meiner großen Erleichterung dort auch auf einem Küchentisch eine aufwendige Reparatur nach Trümmerbruch überlebt. Sie braucht allerdings sehr viel Licht, war deshalb eigentlich nur für Außenaufnahmen bei Tageslicht geeignet und hat einen hart fallenden Spiegel, so dass man beim Auslösen richtig gegenhalten und stabilisieren muss. Abgelöst wurde diese Kamera von einem überraschenden Geschenk. Zusammen mit einem enormen Ringblitz-Objektiv schenkte mir eine Urlaubsbekanntschaft eine wunderbare alte Contax mit einem schönen Zeiss-Objektiv (1,7/50). Großes Glück! Ohne Automatik-Einstellungen habe ich an dieser Kamera zum Beispiel gelernt, Blenden selbst zu wählen, und ihr zuliebe die Pentax offenbar sehr plötzlich ins Regal verbannt, jedenfalls stelle ich gerade fest, dass noch ein Film in der Kamera ist. Die Bilder dürften etwa drei Jahre alt sein – entwickeln oder als Überraschungsei für die Enkel in der Kamera lassen? Aber bis dahin gibt es vielleicht niemanden mehr, der Filme entwickeln kann.
Auch in der Contax ist seit längerem ein begonnener Film (16/36 Bildern), denn als Baby B. einige Wochen alt war, habe ich mir eine digitale „Handtaschenkamera“ dazugekauft, die kleine und hübsche Canon Ixus 95IS. Die habe ich immer dabei, sie ist serientauglich und hat sich vor allem für die Alltagsdokumentation sehr bewährt – und die schöne Contax schon ziemlich verdrängt.
Nun überlege ich seit längerem, die ehrlicherweise nicht von der Hand zu weisenden Vorteile der digitalen Kameras mit der Freude am „richtigen“ Fotografie – und nicht nur Knipsen – zu verbinden und liebäugele mit einer größeren digitalen Kamera, einer digitalen Spiegelreflex.
Nur: welche?
Im Angebot haben wir gerade eine Canon EOS 1000D mit Sigma-Objektiv (18/200, leider ohne Stabilisator) gesehen. Vermutlich eine Kompromiss-Kamera, aber mein Budget lässt auch nur Kompromisse zu.
Alternativ stehen auf der Liste gerade die Canon EOS 450D und die Nikon D60.
Ich habe die etwas bessere Canon 500D in der Hand gehabt und war leider nicht ganz und gar überzeugt, neben dem merwürdigen Plastikbody – ich komme eben von einer Kamera mit solidem Metallgehäuse und Lederetui – fehlt mir vor allem eine intuitive Handhabung von Blenden. Die Blende durch Drehen am Objektiv zu verstellen finde ich schon sehr angenehm, aber das scheint es bei Objektiven digitaler Kameras eher nicht zu geben (?).
Hat hier jemand Erfahrungswerte? Tipps? Ratschläge?
Oder sollte ich das Thema nochmal von vorne aufrollen und auch über Bridge-Modelle nachdenken – wenn ja, warum und welche?
Wegen des begrenzten Budgets bewege ich mich wohl im Bereich der „Einsteigerkameras“. Was ich eher nicht brauche ist eine Film-Funktion; was ich nicht so gerne mache, ist die Fotos hinterher am Computer zu bearbeiten. Ich würde gerne ohne viel Komplikationen Funktionen wie Blende einstellen können und ich möchte selbst aussuchen können, auf welcher Ebene / was ich scharf stelle (der Autofokus, den ich von meinen analaogen Kameras nicht kenne, sollte also nicht alles immer bzw. automatisch selbst entscheiden). Die Kamera – bzw. das Objektiv – sollte für Makro-Aufnahmen geeignet sein und auch ohne Blitz für Innenaufnahmen funktionieren.
Welche Kamera mir gut in der Hand liegt und einfach „gefällt“, kann ich natürlich nicht fragen, ansonsten wäre ich für Berichte und Hinweise dankbar.