Archiv der Kategorie: Mischpoke
Haus und Hof
Spracherwerb mit der Mafia
S.I.: „Und das ist ein großer Flugdrache.“
B.B.: „Äh?“
S.I.: „Ein Flugdrache. Flugdrache.“
B.B.: „Blutrache.“
Der Rest ist Schweigen.
Alles wird gut
Gestern standen wir im Bad und leerten gemeinsam sein Töpfchen aus. Baby B. warf Papier ins Klo, spülte selbst und blickte lange in das sich beruhigende Wasser. „Wo AA?“, fragte er dann alarmiert, „wo AA, Mami, AA wo?!“ Man hat nicht immer Nerv zu langen Erklärungen, also speiste ich ihn mit einem knappen „weg“ ab. Er sah mich tröstend an. „Kommt wieder, Mami.“
Veranstaltungshinweis für Hamburg: KINO
Werbung!
Dafür möchte ich dringend werben, am besten in seinen eigenen Worten:
liebe kino- und kunstfreunde,
in diesem monat wird im b-movie „plakatieren verboten – die street art reihe“ gezeigt.
zusammen mit manja malz kuratiere ich diese reihe. wir haben ein sehenswertes programm zusammengestellt und wollen euch natürlich alle filme ans herz legen.
bereits gestern wurde die reihe eröffnet mit dem banksy-film „exit through the gift shop“ (weitere vorführungen am 21.4, 28.4. und 1.5.).
des weiteren zeigen wir „inside out“ (dänemark 2005), „rash“ (australien 2007) und „unlike u – trainwriting in berlin“ (deutschland 2010).
alle termine und informationen zu den filmen findet ihr auf der seite vom b-movie .an zwei abenden (2.4. und 30.4.) zeigen wir außerdem unter dem titel „urban art & performance art“ verschiedene kurzfilme, die sich um die künstlerische auseinandersetzung mit dem öffentlichen raum drehen. so z.b. die großartigen berliner filme „fliegenpflicht für quadratköpfe„, „die neonorangene kuh“ oder den australischen „the mystery of flying kicks„.nicht zuletzt gibt es den „schnipselabend“ (16.4.), an dem wir ein buntes sammelsurium aktueller internet(kurz)filme zum thema zeigen und damit stärker auf die ganze bandbreite sowie neue strömungen der urban art eingehen.
das kino b-movie findet ihr in der brigittenstraße 5 (im hinterhof) auf st. pauli.
kommt vorbei, schaut’s euch an und habt freude an diesen tollen filmen!
Also, Hamburger! Da geht Ihr alle hin, ja? Fein.
(Und Hamburger Blogger dürfen natürlich auch den Flyer mitnehmen und Werbung machen.)
Was es natürlich nicht besser macht.
1986, es war Frühling, es wurde Sommer, und alles war über und über mit Löwenzahn bedeckt. Und wir durften ihn nicht pflücken, durften nicht im Sand spielen, bei Regen nicht raus und später im Jahr nicht in die Brombeeren.
Viel später erzählt mir eine Grundschullehrerin, ich hätte den 27. April (oder das, was in der Erinnerung der 27. April ist, es war der Tag nach Bekanntwerden der Katastrophe, es muss also etwas später gewesen sein) im Klassenschrank verbringen wollen, hätte darin zusammengekauert gesessen und nicht rauskommen mögen, weil draußen alles kaputt geht. Daran erinnere ich mich nicht. Aber an den Löwenzahn, den Sand, die Beeren, den Regen.
Und an die Angst, Begleiter meines kindlichen Ich über Jahre.
Und später dann immer wieder der Gedanke an die Eltern: Auf welche Art geht man eigentlich als Eltern kaputt, wenn die Kinder keinen Löwenzahn mehr pflücken dürfen, weil sonst, und wenn sie sich lieber im Klassenschrank verstecken wollen, weil sonst. Welche multiplizierte Angst setzt sich den Eltern nachts auf die Brust, und wer lässt ihnen das Licht an am Bett und sagt ihnen, Du brauchst keine Angst zu haben, wir sind noch auf, Du hörst uns im Wohnzimmer.
Und dann hat man ein Kind und ist Eltern und dann ist es der 11. März, oder der 12., es ist immer der Tag danach. Es ist das gleiche Gift, was dort strömt. Es ist die gleiche Angst. Bis sie den ganzen Weg über den Pazifik geweht wurde, hat sich auch die Angst abgeschwächt. Aber sie war die ganze Zeit da. Und sie hat neue Bilder.
Dieses Jahr wird er wohl im Sand spielen dürfen, hier, dieses Jahr darf er wohl in Pfützen springen, hier, und die verbotenen Löwenzahne blühen weit weg. Dieses Jahr.
Kinderzoo
Ich: „Na, was bist Du denn für ein Tier?“
Kind: „Ein Nanu-Tier!“
Nuno proudly presents: das Nanu-Tier:
Pipl. Ing.
Da wir noch kein Töpfchen haben, sondern einen Toilettenaufsatz, Baby B. aber lieber bodennah sitzen möchte, ergreift er die Initiative: Er zerrt sich die Strumpfhose runter, macht sich selbst den Body auf, schiebt die Windel auf die Knie. Dann trippelt er ins Bad, holt er sich den kleinen Ikea-Schemel, dreht ihn um und setzt den Toilettenaufsatz darauf. Ein do-it-yourself-Kinderklo. Mit der Windel auf Kniehöhe schafft er es zwar noch nicht, sich allein auf den Aufsatz zu setzen, aber hey! er kann sich sein eigenes Klo bauen. Erstaunlich praktisch veranlagt für ein Geisteswissenschaftler-Kind.
True love
– ein batteriebetriebenes Polizeiauto mit Sirene und Blaulicht, vor allem aber mit Sirene
– eine Blechtrommel aus echtem Blech
Ich liebe meine Brüder sehr, wirklich. Und sie lieben mich auch.
*beeep*
Aber ehrlich gesagt, Schatz ist zwar semantisch in Ordnung, ansonsten aber nicht viel besser. Puh. Schahaaatz? Öde. Es muss doch noch was anderes geben zwischen Herr Meier und Hasipupsi. Das alles kommt jedenfalls für mich nicht in Frage, sowas kommt mir nicht über die Lippen.
Oh frommer Wunsch.
Heute rief mein Sohn, der kleine Papagei, nach meinem Freund: „Guckma! Schaaatzi, guckma!“
Erwischt.
Als nächstes werde ich wohl in den unmöglichsten Situationen von meinem Kind hören, was ich eigentlich so für Flüche benutze. Peinlicher kann es aber kaum werden.