Natural curly hair

Die Familienanzeigen in der Samstagsausgabe der Nord-West-Zeitung wären schon ein Abo wert. Am vergangengen Wochenende waren wieder viele schöne Baby-Namen zu bewundern, aber Name der Woche kann leider nur einer werden, liebe Eltern. Spielen Sie beim nächsten Kind wieder mit.
Name der Woche ist:

Curly-Sue
*26. Juli 2007 . 55 cm . 4110 g
Unser zweiter Sonnenschein ist da!
Wir sind glücklich über die Geburt
unserer Tochter und Schwester!

Sabine und Thomas Krause
mit Jamie-Lee

Erst dachte ich, das wäre ein Kosename, aber nein. Liebe Sabine, lieber Thomas (das sind doch schöne Generationen-Namen), wie seid Ihr bitte auf Jamie-Lee und Curly-Sue verfallen?! Und CURLY KRAUSE!, das meintet Ihr nicht so, oder? Bitte?

Unsere süße Mini-Plie ist da. Und sagt jetzt nicht, Ihr habt ihr Schnittlauchprinzessinnen-Haare vererbt.

Schräubchen

Gratis gedruckte Ausgaben des Grundgesetzes zu bestellen und sie an Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble zu schicken ist eine sehr gute Idee.
Mein Vorschlag war ein anderer: Jeder schickt Schäuble freiwillig und unaufgefordert seine ausrangierten Computer, Festplatten und Handys. Am besten an die Privatadresse, hat die jemand?

Edit:

Hier die Grundgesetzverschickidee im Original, und hier das Logo dazu:

Auf der Suche nach Bekennerbriefen


Ach ja?


Hier bei Don Dahlmann
ein Kommentar dazu, den vorigen Eintrag gleich mitlesen.

„Scheißland, aber ehrlich“?!

Niedersachsen wirbt für sich. Die Imagekampagne nennt sich „Innovatives Niedersachsen“ und wortspielt ganzseitig in überregionalen Zeitungen – Warum wir in Niedersachsen weniger Berge haben? Weil wir ständig welche versetzen“, zum Beispiel. Bei der ersten Anzeige dachte ich, sie hätten einen Schaf- oder Ziegenköddel auf den Buchstaben plaziert. Wieso auch immer. Vielleicht war ja ein Deichschaf oder eine Heidschnucke durchs Bild gelaufen. Gestern habe ich gesehen, dass die Köddel Pferdeäpfel und leider kein Scherz des Grafik-Designers sind, sondern leitmotivisch in allen Anzeigen und als hübsches Symbol mit Wiedererkennungswert vor der neuen Internetadresse auftauchen. Und der Sinn des Pferdekots wird in der Anzeige „1 zu 0 für Niedersachsen“ [1 : 0 in was genau?] auch erklärt:

„Schon entdeckt? Auch in dieser Anzeige ist ein Pferdeapfel versteckt: als kleiner Hinweis auf die hohe Produktivität in unserem Bundesland. Denn auch bei Innovationen gilt: Wichtig ist, was am Ende rauskommt.“

Was am Ende hinten rauskommt also.
Mit Verlaub – Scheiße?!

Sehr innovativ, dieses Image, in der Tat.


Brücken bauen

Brücken bauen klingt eigentlich gut, es klingt nach Verbindungen, Konsens, Gräben überwinden. Nach Verbesserung.
Dresden muss jetzt Brücken bauen, und zwar hier.

Die UN-Kulturorganisation hält die geplante Brücke im Dresdner Elbtal für einen unzulässigen Eingriff in eine einmalige Kulturlandschaft und droht mit Aberkennung des erst 2004 verliehenen Titels. Die Dresdner hatten 2005 bei einem Bürgerentscheid für das 160 Millionen Euro teure Projekt gestimmt. Allerdings war damals der Konflikt mit der Unesco nicht absehbar. Eine Mehrheit im Stadtrat ist inzwischen gegen das Projekt, das Regierungspräsidium Dresden drängte dagegen auf den Baubeginn.


Und:


In seiner Begründung stellte das Gericht das Ergebnis eines Bürgerentscheids über die Welterbekonvention der Unesco. Angesichts der mehrmonatigen, erfolglosen Einigungsbemühungen sei ein weiteres Zurückstellen des Bürgerentscheids nicht mehr zu rechtfertigen gewesen. Vom Vollzug des Votums könne „auch nicht wegen einer Bindungswirkung der Welterbekonvention abgesehen werden“.


Das liest sich für mich wie eine Erziehungsmaßnahme – „Kind, Du wolltest Kuchen? Hier hast du Kuchen. Nu iss Kuchen, iss Kuchen bis du spuckst, und dann iss weiter.“ * Oder wollen die Dresdner das wirklich immer noch?
Merkwürdig auch, dass sich alle Sorgen zu machen scheinen, dass nun vermutlich von der UNESCO der Status „Weltkulturerbe“ aberkannt wird – nicht aber darüber, dass die Gründe dafür, Weltkulturerbe zu sein, zerstört werden.
In der Presserklärung mit Stellungnahme des Dresdener Oberbürgermeisters:


„Unabhängig von der heutigen Entscheidung werde ich mich bei der UNESCO-Kommission für den Erhalt des Welterbetitels einsetzen. Deshalb werde ich unter anderem die Einrichtung eines Welterbezentrums im Lingner-Schloß auf die Tagesordnung setzen“, so Dr. Vogel.

In zwei Wochen fahre ich hin und schaue sie mir an, diese Stadt, aus der ein großer Teil meiner Gene stammt. Ohne Waldschlösschenbrücke, noch.


* So macht das doch Fräulein Knüppelkuh in „Matilda“. Und die ist natürlich ein Musterbeispiel gelungener Pädagogik.

Ganz entzückend, die kleine Gewalt

Seit ich hier über Namen nachdachte, werden mir gelegentlich besonders gelungene Namenskreationen für die süßen Kleinen geschickt. Der Gruselgrad der (erschreckend) zahlreichen Einsendungen war meist ähnlich, doch mit dem gestrigen Beitrag war klar, wer das Rennen um den Namen 2007 machen wird. Es ist

Faith-Violent

Beim Neugeborenen handelt sich übrigens um ein Mädchen. Der Informant war aus beruflichen Gründen bei der Geburt dabei und hat, wie er versicherte, noch versucht, die junge Mutter unabhängig von Geschmacks- und Aussprachefragen davon zu überzeugen, ihr Kind mit einer kleineren Hypothek ins Leben zu schicken.

Vergebens. Nun kann das Töchterchen nur noch auf den Standesbeamten hoffen.