Lesen, um davon zu erzählen

Meine kleine Lesereihe „Zurück ins Regal“ dämmert in diesem Babyjahr zwar so vor sich hin, um nicht zu sagen, sie schläft und schnarcht friedlich (immerhin schläft damit einer in dieser Familie, das ist ja schon was), aber wir fangen trotzdem noch was Neues an.
Zusammen mit einigen anderen Bloggern*, mit Viel- und Schnelllesern, mit Bücherverschlingern und Bücherhätschelern, mit Bücherliebenden und Bücherlobenden und Bücherverreißern haben wir ein neues Blog angefangen. Eines nur über Bücher und Lesen, von Lesern für Leser. Lesen, um davon zu erzählen, und zwar hier: Common Reader. Der gewöhnliche Leser.
Wir freuen uns über Besuch.

* Drüben spielen mit: Mek Wito, Madame Modeste, engl, die Kaltmamsell, Isa, Anselm Neft und ich.

Hättste, wennste

Wenn mir was einfiele, was ich heute bloggen könnte, dann hätte ich dieses Jahr täglich gebloggt! Manchmal sogar zwei Postings pro Tag! Das wäre toll.
Veröffentlicht unter Blog

Die üblichen Fragen an die üblichen Verdächtigen

Zugenommen oder abgenommen?
Die ersten fünf Wochen zu, dann ab. Ziemlich.


Haare länger oder kürzer?

Gesamtlänge ähnlich. Aber ich habe nun einmal rund um den Haaransatz einen kleinen Still-Pony. Mit Eulen-Fransen hinter den Ohren und im Nacken. Dort überall sind die Haare erst ausgefallen und dann ab Spätsommer wieder nachgewachsen, und nun habe ich dort so etwa 5cm lange Fransen, die ziemlich merkwürdig aussehen.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Nachgemessen: ein Auge gleich, das andere 0,25 Dioptrien kurzsichtiger.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Deutlich weniger für CDs. Deutlich mehr für Windeln.

Der hirnrissigste Plan?
Gleich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehen. War aber auch ein guter Plan, andererseits.

Die gefährlichste Unternehmung?
Vermutlich die Geburt. Auch wenn ich bei diesem komischen Schneewetter nicht mit Blasensprung mit dem Fahrrad in den Kreißsaal gefahren bin, sondern nur bis nach Hause und mich von dort aus habe fahren lassen.

Der beste Sex?
Über sowas sprech ich nicht so gerne. Hatten aber vermutlich die anderen.

Die teuerste Anschaffung?
Direkt das Konto belastend: Zweieinhalb Flugtickets für nächstes Jahr nach Buenos Aires.
Wegen der Folgekosten: Baby B.

Das leckerste Essen?
Insgesamt eher unspektakulär. Sehr lecker jedenfalls: Freundin A.s Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Pinienkernen.

Das beeindruckendste Buch?
Viel zu wenig gelesen, viel zu wenig. Das schwierigste, aber auch beeindruckendste Buch dieses Jahr vermutlich: Juan Goytisolo, Señas de identidad. Blogeintrag dazu steht noch aus, seit einem halben Jahr.

Der ergreifendste Film?
Ich war dieses Jahr nicht (gar nicht) im Kino. Wah. Im Jahr davor waren es „No country for old men“ und „Funny games“. Einen wirklich ergreifenden Film habe ich dieses Jahr nicht gesehen, glaube ich.

Die beste CD?
Ich habe nur wenige CDs gekauft oder geschenkt bekommen dieses Jahr. Am meisten gehört habe ich verschiedene Aufnahmen vom Stück der folgenden Frage, Monteverdi: Marienvesper.

Das schönste Konzert?
Monteverdi: Marienvesper. Im Januar selbst gesungen. Wunderbares Bad in Musik.

Die meiste Zeit verbracht mit…?
Baby B. (Direkt gefolgt von Hausarbeitenkorrekturen, gefühlt.)

Die schönste Zeit verbracht mit…?
Baby B.

Vorherrschendes Gefühl 2009?
Das Gefühl, den einzigartigen Moment festhalten zu wollen. (Und das Gefühl, dass manche Momente dann doch zu lang sind, zum Beispiel die nachts zwischen 3 und 5, wenn die Zahnfee gerade Zähnchen bringt.) Glück. Wehmut. Überlaufende Tränen.

2009 zum ersten Mal getan?
Im Krankenhaus übernachtet. Ein Kind bekommen. Einen 3-Jahres-Vertrag unterschrieben.

2009 nach langer Zeit wieder getan?
Auf eine Nordseeinsel gefahren.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Diese Abende allein mit dem Blues.
Drei Infektionen und eine falsche Behandlung.
Der Um- und Wegzug einer weiteren Freundin.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Dass beide-in-Teilzeit und beide-beim-Baby die beste Lösung ist.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Naja, geschenkt. Aber im weiteren Sinne, uns allen: Baby B.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Baby B.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
„Guten Morgen, Mutti.“
„Mamamam.“
„Ich wollte Sie fragen, ob Sie noch möchten.“
„Oh ja, furchtbar gern.“

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Vielleicht: „Er ist gesund, es geht ihm gut, es ist alles in Ordnung.“

2009 war mit einem Wort…?
Ganz offensichtlich: Baby B.

Es schaut

„Es lebt, es schaut dich an.“ Des Herrn Giardinos Art die Welt zu sehen passt ganz wunderbar zu der meinen, und inzwischen spiele ich mit und sammele sie auch, die Schalter, Türklinken, Baumstämme, Müllcontainer, Blumen hinterm Zaun, die einen unverwandt an- oder, wie dieser Stromkastenpilzhund, sinnend in die Ferne gucken. Nicht nur die noch wenigen von mir inzwischen entdeckten, sondern sehr viele zum Teil schlichtweg grandiose Gesichter sind hier zu bewundern. Gehen Sie hin, schauen Sie zurück, und bringen Sie besser ein bisschen Zeit mit.


Micky-Maus-Blog

Ich bin getestet worden und habe eine Art Tick-Trick-und-Track-Gütesiegel erhalten. Das Jugendschutzprogramm im und fürs Netz ist zu folgendem Schluss gekommen:

Die Seite soypercanta.blogspot.com ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als ‚Private Pages Soft‘ eingestuft.

Bemerkenswert ist, dass nicht ganz unbekannte Blogger, die bisher nicht in erster Linie durch Schmuddelcontent aufgefallen sind, eher ein Panzerknacker-Siegel erhalten haben:

Die Seite ankegroener.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als ‚Standard gesperrt‘ eingestuft.

Denke verschärft über Sex, Crime und Rock’n’Roll nach. Sonst wird das nie was mit einer Sperrung, dem zukünftigen Zeichen für Qualität im Netz.

Tag des unbekannten Googlers

Heute: Eine Neuauflage zu Leser fragen, Percanta antwortet.
Gut! Wir machen mit.
Einige der zahlreichen Fragen, die in letzter Zeit an Percanta gerichtet wurden und möglicherweise hier nicht befriedigend beantwortet wurden: 1. was kann man donnerstag machen?
„Was denkt die Maus am Donnerstag, am Donnerstag, am Donnerstag?
Das gleiche wie an jedem Tag, an jedem Tag, an jedem Tag!“, das wäre Josef Guggenmos‘ Antwort gewesen. Soll heißen: An Wurstbrot denken, sich Frühstück machen, zur Schule gehen oder zum Training, nachmittags Tee trinken, im November auch Laterne laufen oder ein Seminar geben. Und dann fangen donnerstags natürlich die neuen Filme an! Also: ins Kino gehen!

2. kostenlose blättergeschichte
Man kann natürlich am Donnerstag (oder Samstag) auch eine Blättergeschichte schreiben, vom kleinen gelben Ahornblatt, das im Herbst vom Baum geweht wurde und unten auf Kastanien traf und einen Igel. Und was es erlebte, als die ganzen winzigen Blätter von dem roten Busch dazukamen!
Vielleicht schreibt sie ja jemand in die Kommentare. Natürlich kostenlos.

3. pieseln und stau
Ja, ganz dumme Situation. Sind sie männlich oder weiblich? Das wäre zur Beantwortung dieser Frage hilfreich gewesen. Wenn das Stop and Go in einen kompletten Stillstand übergeht, wenn vielleicht sogar eine Vollsperrung durchgesagt wird oder auch schon, wenn der Stau die handelsübliche Schlangenlänge an roten Ampeln überschreitet, dann würde ich das Teetrinken im Auto umgehend einstellen.
Trotzdem, große Not? Wenn Stillstand ist: Verlassen Sie den Wagen, verkrümeln Sie sich über die Böschung und tun Sie es. Kein Stillstand? Ziehen Sie vorher Turnschuhe an, verabreden Sie mit dem Fahrer einen Treffpunkt für Notfälle und nehmen Sie Ihren Kompass oder wenigstens Ihr Handy mit. Keine Böschung, kein Grünstreifen? Nun, ich habe auch schon von Erleichterung zwischen zwei offenstehenden Autotüren gehört. Und eine Kollegin berichtete von einer zweckentfremdeten Kühltasche bei einem Stau im Tunnel. Aber darüber würde ich lieber nicht länger nachdenken. Zumindest nicht, wenn mir von dieser Dame ein Picknick angeboten wird.

4. fahrrad quietscht beim schieben was tun?
Einfachste Lösung: Fahrrad fahren, nicht schieben.

6. ich klaue geil
Warum erzählen Sie MIR das? Oder hey, Moment! War da nicht eben noch die Frage Nummer 5? Ich finde das eindeutig UNGEIL! Unterlassen Sie das und legen Sie alles wieder dorthin zurück, wo es herkam!
Menno.

7. komma – bedeutungsänderung?
Das versuche ich meinen Studenten auch klarzumachen. Es ist anscheinend nicht so einfach. Nehmen wir als Beispiel die vorige Suchanfrage: „ich klaue geil.“ Ohne Komma? Entweder das Bekenntnis „Ich klaue ein Geil“ oder die Selbsteinschätzung eines Meisterdiebes: „Ich klaue so geil.“ Vielleicht aber auch mit Komma? Dann wäre es ein wowireskes „und das ist auch gut so“: „Ich klaue, geil.“ Unter uns: Nö.

8. männersandalen peinlich?
Kommt sehr auf Ihre (Männer?-)Füße und die Jahreszeit an. Und ob sie (etwa) Socken darin tragen. Oder was Sie sonst damit vorhaben.

9. nudelbrücken
Ja, ich weiß auch nicht. Aber ich würde denen aus Stahlbeton mehr trauen. 10. und 11. matratzen rutschen auseinander / laminat rutscht auseinander
Die Frage zu den Matratzen habe ich schon mal beantwortet, aber jetzt mach ich mir doch Sorgen. Ihre Matratzen UND Ihr Laminat rutschen auseinander? Sind Sie sicher, dass Sie nicht auf einer kontinentalen Bruchkante wohnen und die Westseite Ihrer Wohnung sich langsam Richtung Amerika aufgemacht hat? Wenden Sie sich an ein geophysikalisches Institut Ihres Vertrauens.

12. oh masala die welt ist rund
Ja, ganz furchtbar. Mussten Sie auch mitklatschen? 13. schiefe absätze selber reparieren
Dafür empfehle ich, je nach handwerklicher Begabung, etwas Fimo oder aber einen Holzblock, dazu einen Hammer, Leim oder Nägel.
Variante Fimo: Einfach ein Absatz-Ersatzstück basteln, das die abgelatschte Stelle ersetzt, im Ofen backen und festkleben. Achten Sie auf eine zum Schuh passende Farbe.
Oder Sie entfernen den Absatz, nehmen ein Stück Holz (bei Stöckelschuhen geht auch ein Laternenstab, hochkant) und nageln ihn unter den Schuh. Achten Sie darauf, dass die Nägel nicht zu lang sind.

14. jim knopf heirat
Da wissen Sie mehr als ich! Im Ernst, der Junge heiratet? Wissen Sie auch, wer die Glückliche ist? Pippi Langstrumpf? Momo? Oder die Katze mit Hut? Bitte auch um Fotos!

15. laminat mit schwarzem tee wischen
Hier bin ich nur partiell zuständig. Als Friesin sage ich: Schwarzer Tee gehört getrunken! Und Haushaltsfragen sind nicht so meins, allerdings würde ich unvoreingenommen urteilen: Vielleicht ist schwarzer Tee nicht das Nonplusultra beim Putzen, aber er ist wohl besser für das Lamiat als Wischen mit Rotwein, Erdöl oder Reißnägeln.

16. konnten nicht wissen, dass
Was? Waaas?

17. voltaren auf die lippen voller
Sie meine, die Lippen wirken dann voller? Solange das Voltaren feucht ist bestimmt, kostengünstiger ist aber Vaseline. Die brennt auch nicht so, wenn sie kleine Risse in den Lippen haben. Und Voltaren ist zwar ein Medikamt, eine dauerhafte schönheitschirurgische Wirkung würde ich aber nicht erwarten.

18. erkläre wie lasagne schmeckt
Ok. Sie kennen Nudeln? Sie wissen, wie überbackener Käse schmeckt? Mal Spaghetti Bolognese probiert? Vielleicht auch Carbonara? Stellen Sie sich das alles zusammen vor, mit flächiger Pasta. Am leckersten bei meiner Mama, klar.

19. geil angezogene frau zu hause
Schön. Was surfen Sie dann noch hier?
(Oder wollen herausfinden, wer die wie oben beschriebene Dame ist, die Sie beim verfrühten Heimkommen bei Ihrem Ehemann vorgefunden haben? Weiß ich nicht, ich schwör.)

20. sylvester stallone wisst ihr ihn zu schätzen
Vermutlich nicht genug. Nein. Sorry.

21. vergleichsgöße angelhaken
Wenn das hier ein Fisch ist und das ein Wurm, dann etwa so. Würd ich sagen.

gerade noch reingekommen:
22. so geht’s gemütlicher abend
Ja, so geht’s! Ein Tee (trinken! Nicht Laminat wischen!), ein wenig bloggen, Baumkuchenspitzen, Musik an aber Fenster zu machen, nehmen Sie Ihren Teddy oder Partner mit aufs Sofa, ziehen Sie die kuscheligen Socken an. Nicht schlecht, oder? Alternativ lassen Sie sich von Frage 19 inspirieren.


23. schlussfloskeln
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Ich hoffe, wir konnten Ihnen ein wenig helfen.
Mach Sie sich noch einen schönen Abend.
Wir wünschen ihm für den weiteren Lebensweg alles Gute.
Über eine Einladung zum Vorstellungsgepräch würde ich mir sehr freuen.
Ciao ciao.