Advent

So, ein bisschen vorweihnachtliches Glitzergebämsel ins Blog gehängt. Dabei ist das eigentlich gar nicht weihnachtlich: Entstanden ist das Foto auf dem Flohmarkt in San Telmo, Buenos Aires, im südlichen Sommer, und es sind wohl eher Anhänger für Kronleuchter als für Weihnachtsbäume. Dennoch zum heutigen Schneetreiben hier als Winterglitzerdetail umgewidmet.

Schade

Och, heute ist der 15. November, was, wie wir uns erinnern, seit einigen Jahren der Tag des unbekannten Googlers [1] [2] [3] ist. Nur habe ich seit dem Blogumzug keine Zugriffs-Statistik mehr – ich weiß also weder, wie viele Ihr seid, noch wo und vor allem mit welchen Fragen Ihr herkommt. (Im alten Blog ging die Statistik schon länger nicht mehr.) Das ist sehr betrüblich.
Nächstes Jahr wieder. Bis dahin muss ich für Fragen und Antworten an die werte Kollegin Nic verweisen. Vielen Dank und feiern Sie schön, liebe Googler und Googlerinnen.

Umzug

Wir ziehen gerade um. Diesmal ausnahmsweise nicht im echten Leben, sondern mit dem Blog.
Freunde mit Guerilla-Qualitäten haben die Gruppe „Neuesblogfürpercanta“ gegründet, und im Handumdrehen hatten mir die freundlichen Herren Dentaku und Widenka eine neue Bleibe mit eigenem Namen verschafft und den Umzug organisiert und eigenhändig gewuppt. Danke, Danke, Danke!
Angeblich soll hier nun leichter und mehr kommentiert werden. Ich freu mich schon!
Hier sieht es allerdings noch aus – die Kisten sind noch nicht ausgepackt und ich hab mich auch noch nicht nett adrett für meine Gäste angezogen. Setzt Euch darum doch einfach auf einen der Kartons, nehmt Euch schon mal ein Bier, Sekt gibt es später. Ich geh mal aufräumen.

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15. November, Tag des unbekannten Googlers

Gestern war der Tag des unbekannten Googlers hier bei Nic West, hier 2008 bei mir, vorher gibt es „Leser fragen“, aber 2009 und 2010 hab ich vergessen. Also, ganz. Dieses Jahr nur einen Tag.)

In diesem Sinne wieder:
Lieber unbekannter Googler, heute werden Deine Fragen ernsthaft beantwortet und Deine Kommentare kommentiert, heute suchst Du nicht ins Leere hinein, sondern begegnest einem realen Gegenüber. Zuerst bist Du dran, dann wir.

1. berliner brot mit mandeln oder nüssen
Mit Mandeln UND Nüssen! Und Schokostücken.

2. obst buenos aires, märz
Im März ist dort Spätsommer, und Argentinien hat ja klimatisch alles zu bieten. Also dürften Sie dort auch ein sehr breites Spektrum von Obst finden. Dürften Sie, wenn Sie an den richtigen Stellen suchen, zum Beispiel bei peruanischen Obst- und Gemüsehändlern. Die Argentinier („der Argentinier an sich“) hält es eher so, dass er nicht frisst, was er nicht kennt. Er kennt ganz gut Fleisch und Salat (aus Tomaten und Zwiebeln), Pasta und Pizza, und im Bereich Obst: Äpfel, Birnen, Bananen, Weintrauben. Auch im März in Buenos Aires.

3. schrauben
So wie Nägel, aber mit Dauerwelle.

4. wie erhalte ich meine locken unter der mütze
Da fragen Sie die richtige. Aber ich denke, feuchte Luft könnte helfen, darum würde ich es mit einer Nebelmaschine im Mützenfutter versuchen.

5. höflichst bitten synonym
überaus höflich bitte, sehr sehr höflich bitten, extrem höflich bitten, voll höflich so bitten, echt krass höflich bitten.

6. nur kniestrümpfe england winter
Ich würde an Ihrer Stelle etwas mehr anziehen. Ich weiß nicht, wie prüde die Engländer („der Engländer an sich“) sind, aber nur Kniestrümpfe? Ich weiß nicht.

7. steh ich hier im kurzen hemd
Sehen Sie, tun Sie sich mit dem Frager aus 6. zusammen, schon wird fast sowas wie Kleidung draus.

8. zibezi
Sagt die Meise, sagt mein Sohn. (Würde eine Zweitmeinung einholen.)

9. schublade artig knie
Sie haben sich an der Schublade die Knie artig angehauen? Nur artige Knie kommen in die Schublade? Wenn Du nicht artig bist, leg ich die Schublade über’s Knie? Etwas mehr Kontext bitte!

10. hochachtungsvoll steigerung
Reicht doch eigentlich, oder? Ansonsten: Höchstachtungssternhagelvoll.

11. plan blumen
Sehr guter Plan.

12. zimt geschichte
und
13. nuss geschichte
Ich möchte Sie gerne an die einschlägige Vorweihnachtsliteratur verweisen. Vielleicht erbarmt sich auch jemand in den Kommentaren.

14. magischer realismus john irving
Der Magische Realismus ist, wie Sie wissen, eine literarische Strömung, die sich nach Vorläufern in den 1920ern in den 1960er Jahren in Lateinamerika einen Namen gemacht hat. Das wunderbar Wirkliche sollte dabei als natürliches Element in den Alltag integriert sein. Die lateinamerikanischen Vordenker dieser Richtung meinen, dass dieses Denken den Europäern und auch anderen modernen Industrienationen, die Irving vertreten dürfte, nicht mehr möglich sei. Ob ein Bär reicht? Ich glaube nicht. Aber wir können diesen Gedanken gerne weiterspinnen.

15. der vollständig halber
Der Vollständigkeit halber: Der Vollständigkeit halber!
(Suffixe sind auch nur Menschen wie Du und ich!)

16. taufspruch eichhörnchen
Mit Eichhörnchen fällt mir auch keiner ein. Aber ich habe einen sehr schönen mit Einhörnern:

„Aber du, HErr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! Errette meine Seele vom Schwert, meine einsame von den Hunden! Hilf mir aus dem Rachen des Löwen und errette mich von den Einhörnern. (Psalm 22, 20-22)

Eigentlich ein Grund für ein weiteres Kind.


17. facebook der name enthält zu viele wörter
JA DOCH! ICH WEISS!

18. schöne neologismen
Mein liebster selbstgeschmiedeter Neologismus, gestern angesichts des Wetters, von der Presse schnöde als „Inversionswetterlage mit Industrieschnee“ bezeichnet: Schneebel.

(Extrafrage 19. Percanta fragt: Warum gehen die Links in diesem Post nicht normal?!
Keine Ahnung, ich weiß auch, dass das bescheuert aussieht!)

Vielen Dank, gern geschehen, bist nächstes Jahr im November.

40 Tage ohne

Aschermittwoch. Weder habe ich Fasching gefeiert und müsste jetzt angewidert und verkatert die fast leeren Flaschen wegräumen und ein „nie wieder (bis Ostern)“ murmeln, noch habe dich den Drang, die Passionszeit durch Kasteiung mitzuerleiden. Aber Anlässe sind Anlässe, und was Giardino vormacht, klingt nach einer Idee. Früher habe ich „auf“ Süßigkeiten gefastet – auch eine Fasten-Mogelpackung, denn als Kind habe ich Süßigkeiten gar nicht so sehr gemocht, der Verzicht fiel leicht; außerdem habe ich alles, was ich geschenkt bekam in den 7 Wochen, gesammelt und gehortet und hatte am Ende des Fastens den puren Überfluss. Die letzten Jahre kein Bedürfnis nach Fasten. Einmal fiel die Passionszeit mit der frühen Stillzeit zusammen, da hatte ich sowieso schon viele Monate auf alles mögliche verzichtet und machte gerade so weiter, in einem anderen Jahr das Gefühl, das Leben nimmt sich eh schon seinen Teil, da brauche ich nichts mehr zusätzlich wegzusperren. Wenn der Gedanke ans Fasten überhaupt kam, war er nach einem kleinen Stirnrunzeln wieder weg. Dieses Jahr aber doch: Internetfasten. Nicht um mich zu kasteien, sondern aus dem Bedürnis nach mehr Konzentration und Fokus. Auf Mails etc. kann und werde ich natürlich nicht verzichten, auch sonst will ich es nicht ganz so radikal betreiben wie Giardino, die Blogs bleiben. Aber die Zeitfresser fliegen raus, die Ablenker und kleinen Störfeuer. Kein Facebook, kein Twitter, das vor allem. Es geht nicht um die Leute dort, sondern darum, mich nicht zu verzetteln, und automatisiertes Suchtverhalten – mal kurz gucken – abzugewöhnen. Und mich besser auf das zu besinnen, was mir eigentlich wichtig ist. In dem Sinne steht der Moment des Entzugs vielleicht doch ganz gut in der traditionellen Fastenzeit.

Für wen dieses Internet geschrieben wird

Wer sind sie eigentlich, die Internetnutzer? Ich weiß nicht, ob Sie es wussten, aber vor allem sind es meine Eltern. Es ist nämlich so: Zunächst bringt meine Mutter mir das wunderbare Kochbuch VegItalia mit, weil Frau Gröner daraus süßsaure Zwiebeln zubereitet hatte. Also kauft meine Mutter das Buch, eins für sich und eins für die Tochter.
Gestern wollte Nuno dann mit seinen Großeltern telefonieren, fragte, ob sie „Tee trink“ und auch „Kucha“ haben. Ja, sie hatten Kuchen, selbstgebacken und fast aufgegessen: Den Zitronenkuchen aus Ankes letztem Koch&Back-Posting. Ob er gut sei? Sehr gut. „Wir backen übrigens jetzt auch jeden zweiten Tag Brot, das ist toll“, sagte mein Vater dann, und meine Mutter rief aus dem Hintergrund „Mehl 250 zu 150 Gramm, und heute haben wir Nüsse reingeworfen! Das schmeckt so gut!“ Ich muss das famose Idiotenbrot jetzt dringend mal ausprobieren. Denn ein bisschen wird das Internet ja auch für mich geschrieben, hoffe ich.


[Ich habe nicht mal ein Label für Essbares. So sieht’s aus, wenn Trends an einem vorbeigehen.]

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Hach. [to care for sb.]

Also, wenn noch irgendjemand Zweifel daran hatte, dass das Internet toll ist. Gehabt haben sollte, etwa.

Vorgestern las ich das hier und dachte, oh, bei Frau Adelhaid wäre ich ja auch gerne Mitbewohnerin, ist es nicht rührend, wie sie ihre WG umsorgt? Sehr rührend ist das.
Und dann bekam ich heute Post: ein Carepaket! Mit vielen, vielen grünen Grinsegesichtern auf dem Deckel (Post-its als Geschenkpapier, willkommen bei den Akademikern), und darunter viele selbstgebackene Cantuccini (mit Mandeln!), und noch darunter Scones (mit Rosinen! und Cranberrys!).
Solche:

Ist das nicht rührend? Sehr rührend ist das! Und lecker.
Danke sehr, ich freu mich!

Hach. Chrmchhrchrmch. Hamchmf.