Stöckchen: fünf Dinge

Phoebe wirft mir ein Stöckchen zu und nun soll ich fünf Dinge verraten, „die Ihr noch nicht über mich wisst“. [Gegenfrage, wisst Ihr denn schon wesentlich mehr als fünf Dinge von mir?]
Seele zeigen, Schrullen zugeben, Schönes oder Schauriges aufdecken? Ich nehme Seele. Voilà:

1 Semester, und zwar aus guten Gründen nur eines, habe ich Psychologie im Nebenfach studiert.

2 Idole: Mafalda es mi ídola.
In ihrer Zerrissenheit bin ich allerdings vermutlich Lucy ähnlicher. Fürchte ich.

3 Farben stehen in meinem Pass bei Augenfarbe. Zu eitel um einfach „nicht definierbar“ zu sagen?

4 wäre die Position gewesen, die ich gerne mal gehabt hätte in unserer 4x100m-Staffel. Ich war immer Startläuferin oder an Position 3, was wegen der Kurve beides schön ist – aber wie gerne einmal Schlussläuferin sein, um kurz nach der Ziellinie die Arme hochreißen zu können, für alle vier.

> 5 Krisen [eine, beispielhaft]: Schon an meinem zehnten Geburtstag war ich krisengeschüttelt, weil ich „nie wieder einstellig“ sein würde.

Liest ein Blogger mein Blog? Wenn ja, könnten Sie das Stöckchen bitte bei Moni und bei Tack, von der ich wirklich nichts weiß, vorbeibringen? Besten Dank.

[Neues Problem, wie gesagt, >5 : Wie sucht man aus, wen man mit Stöckchen ehrt oder belästigt?]

Schäfchen zählen

Schlafen gehört zu den Dingen, für die es mir deutlich an Talent mangelt. Eine Art der Unbegabtheit, die mich selbst viele Nerven kostet, aber auch [früher] meine Eltern und [heute] meinen Mann. Das Magazin der Süddeutschen beschäftigte sich am Freitag mit dem Thema Schlafen als Paar: Augen zu und durch.
Percanto und ich haben dem anderen sehr unterschiedliche Stellen aus dem Artikel zitiert, das würde als Analyse unseres Schlafverhaltens vielleicht schon reichen. Meistens wird er wieder wach, wenn ich gerade eingeschlafen bin. Wenn ich einschlafe.
Eckdaten: Gemeinsames Doppelbett. Er zu meiner Rechten, ich zu seiner Linken. Er auf dem Rücken, ich auf der Seite. Jeder seine Decke. [Es wird mir ein Rätsel bleiben, wie Paare mit einer einzigen Decke schlafen können. Gewöhnt sich ein Partner mit der Zeit einfach daran, auch bei 5° Raumtemperatur unbedeckt zu schlafen, wenn der Liebste sich ganz in die Laken gewickelt hat? Diese Bedingung stimmt bei uns: Jedem seine Decke!]
Dennoch hatte ich auch in der vergangenen Nacht viel Zeit, über Nicht-Schlafen-Können nachzudenken. Was hält mich ab? [Percanto sagt: alles.]

– Es ist zu warm
– Es ist zu kalt
– Ich könnte noch mal Nase putzen
– Wen sollte ich morgen anrufen?
– Besonders die Füße sind zu kalt
– Er schnorchelt
– Er bewegt sich
– Über uns ist die Heizung an und das Rohr rauscht
– Wenn ich den Kopf an seinem Rücken habe, kann ich da ersticken?
– Das Bett quietscht
– Ob das klappt? Und wenn nicht?
– Er schnorchelt nicht und ich kontrolliere, ob er noch atmet
– Die Daunen sind ziemlich ungleichmäßig verteilt
– Die Fransen der Wolldecke kitzeln
– Was sagt es über unsere Beziehung, wenn ich ihm den Rücken zudrehe?
– Auf der linken Seite liegend tut die Schulter weh
– Auf der rechten Seite liegend schläft das Bein ein
– Was reimt sich auf „Cueca“?
– Die Augen fallen immer wieder auf

Schäfchen zählen bringt es auch nicht, Schafe multiplizieren oder Schafe nur in Primzahlgruppen vorbeiziehen zu lassen hilft manchmal.
Bis eines blökt. Oder auf dem Nachbarhaus ein Vogel landet. Dann fange ich von vorne an.
[Gibt es das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ als Selbsthilfekurs für Erwachsene?]

Geburtstag, Geburtstag :||


Morgen, genauer: in wenigen Minuten fängt eine der Hauptgeburtstagswochen des Jahres an, mit vier Familiengeburtstagen an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Wir machen so etwas gerne en gros und en bloc. Eigentlich sehr schön, allerdings habe ich erst zwei Geschenke für die vier Damen, was die Vorfreude des Gastes doch merklich trübt.

[Eine Formulierung, die wahrscheinlich wieder einmal belegt, dass ich ein Das-Glas-ist-halb-leer-Typ bin.]

Jim Knopf oder Lukas?

Über Namen lässt sich trefflich streiten, und treffliche Klischees lassen sich auffahren, doch werde ich mich hier nicht darüber auslassen, was ich von Namen wie „Shakira-Chayenne“ halte.
Bei einigen Namen, die ich in letzter Zeit gelesen habe, frage ich mich aber doch, ob die Eltern das absichtlich machen oder einfach nicht merken, wie sie ihre Kinder nennen. Die Lektüre von Baby-Foren
ist in diesem Zusammenhang sehr zu empfehlen.
Eine werdende Mutter in einem dieser Foren wollte ihr Töchterlein Lilli Marleen nennen und bat kürzlich um Rat, weil ihr Freund gesagt habe, es gäbe da ein Lied. Ob das stimme? Sie bekam Zuspruch von anderen Lilli-Marleen-Mamas, aber auch Kritik und scheint sich für Lilly und gegen Marleen entschieden zu haben. Dabei hätte sich Lilli Marleen sicher gut mit Nils-Holger (aus demselben Forum) verstanden. Wenn dann der kleine Nils-Holger und vielleicht Ronja Räu und Pippi Lang aus dem Kinderparadies (jetzt Småland, oder?) abgeholt werden möchten, würde ich mich wohl kurz von Billy und Ingvar losreißen und gucken, ob die Kinder aus Bullerbü auch da sind.
Und bei der Mutter, die ihren ersten Sohn Felix und den zweiten Tristan genannt hat, würde ich gerne mal in ein paar Jahren nach der Gemütslage der beiden Jungen fragen.

Gegen Nachnamen kann man nun wenig tun, aber nicht erst seit der Bekanntschaft mit Marc-Aurel Pickel frage ich mich immer wieder, ob so manche Eltern bei der Kombination Vor-/Nachname etwas übersehen oder diese etwa beabsichtigt haben – wie kürzlich bei dem einen Kinderdarsteller im Film „Sommer vorm Balkon“, der im Nachspann mit dem Namen „Maximilian Moritz“ überraschte.
Da kann Benjamin Blüm doch fast einpacken.

Autismus?

Aus Anlass des Artikels im aktuellen Spiegel „Das Schmollen der Autisten. Hat die deutsche Filmkritik ausgedient?“ von Günter Rohrbach, S. 156f., in dem Autismus für „Egotrip“, „Spezialisierung der Kritiker“ und „kommunikative Verweigerung“ zu stehen scheint, sei verwiesen auf Monis klugen Artikel Autismus als Metapher.

Problemzone Leben

Im Schaufenster der größten Buchhandlung am Platz ein großes Plakat, das Begeisterung suggeriert:
Willkommen im Leben!

Drumherum Frauenbücher in Bonbonfarben, der von was auch immer geleitete Blick fällt sofort auf diesen Titel:
Bauch, Beine, Po

Zynisch? Schadenfroh? Bauch! Beine! Po! Willkommen im wirklich wahren Leben als Frau!

Kunst-Kalauer

Mein Vater und ich telefonieren, kommen von der Politik auf die Kunst, ganz elegant über das Immendorf-Bild von Schröder: „Unser Gold-Kanzler“, ikonengleich. Ich erzähle von dem Interview mit Sylvester Stallone in der SZ-Wochenendbeilage (leider nur noch im kostenpflichtigen Bereich), über Stallones Bild von Anselm Kiefer und wie er damit umgegangen ist:

Ich habe dafür 1,7 Millionen Dollar bezahlt! Es war Stroh drauf. Kiefer hat das Stroh mit Klebstoff befestigt. Zu Hause denke ich: Scheiße, was liegt da unterm Bild? Stroh. Jeden Tag ein neuer Halm. Ich rufe den Händler an und sage: „Der Kiefer haart.“ Sagt der Händler: „Mister Stallone, das muss so sein, das Bild geht durch eine Entwicklung, das Bild lebt.“ Ich dachte, ich werd‘ verrückt. 1,7 Millionen Dollar!
Und dann?
Ich hab‘ die Halme wieder drangeklebt.

Mein Vater: „Der Kiefer nadelt!“


WM ARG : D

Wir befinden uns mitten in der WM in Deutschland, und da weit und breit keine windfeste Großleindwand zu sehen ist, hier zumindest der Spielplan.
Dieses Mal treffen Deutschland und Argentinien schon in der Vorrunde aufeinander, nämlich heute Nachmittag. Tabelle Gruppe C bisher: 1. Polen, 2. Deutschland, 3. Brasilien, 4. Argentinien.

Edit: Hier gibt es übrigens einen Liveticker.