Traum [1.1.]

Der erste Traum des Jahres (nach einer vollkommen verunglückten Silvesternacht) bestand aus drei Teilen, von denen sich zwei mit Zukunftsszenarien beschäftigten und aus Rücksicht auf eigene Nerven und die mitfühlender Leser nicht weiter ausgeführt werden. Den dritten Teil habe ich gerade der Protagonistin erzählt und sie versteht ihn auch nicht: Freundin M. hält eine flammende Rede gegen Negerküsse. Negerküsse darf und kann man nicht mehr essen, aus Tierschutzgründen, sagt sie, denn – und das war mir neu – „das Schwarze an den Negerküssen wird aus den Spitzen von Hörnern junger Ziegen gemacht.“
Ach. Und was sagt uns das jetzt für 2008?

31. Dezember 2007

Aus dem nebligen und eisigen Valladolid ein glueckliches Neues Jahr!
Percanto und ich gehen gleich auf die Plaza Mayor, versuchen dann zu jedem Glockenschlag eine Weintraube zu essen (die uebrigen spanischen oder sueadamerikanischen Braueche wie rote Unterwaesche tragen, gelbe Unterwaesche tragen, mit einem Koffer um die Plaza laufen, auf einen Stuhl klettern, mit einem Koffer die Treppen rauf- und runtersteigen,… lassen wir sein) und gehen dann „de bar en bar“ und von Tapa zu Tapa.
Wenn wir naechstes Jahr wieder in Deutschland sind, wird auch wieder gebloggt.
¡Ciao, año 2007, que te vaya bien!

Feliz cumpleaños

Mein kleines Blog hat Geburtstag und wird heute ein Jahr alt!
Flores y café, Sekt und Konfetti für alle:



Danke allen Lesern und Schreibenden des ersten Jahres!
Und besonders Herrn Handfeger herzlichen Dank dafür, mir vor gut einem Jahr so begeistert von Blogs erzählt und mir die Adressen Deiner Lieblingsbloggerinnen verraten zu haben! Damit fing es an. Danke, damit hast Du mir etwas sehr Schönes geschenkt.
Salud!

Wohl ein Vogel [oder: Warum ich Skypen mag]

„[…]
[16.12.2007 20:18:56] Neiki : gute seite, danke. muss ich mal mit zeit durchwühlen
[16.12.2007 20:19:22] Percanta : Zeit? Wasn das?
[16.12.2007 20:19:51] Neiki : das was so schnell verfliegt
[16.12.2007 20:19:57] Neiki : also wohl ein vogel
[16.12.2007 20:19:57] Percanta : ah
[16.12.2007 20:20:01] Percanta : verstehe
[16.12.2007 20:20:14] Percanta: werde mal Sonnenblumenkerne um den Computer streuen
[16.12.2007 20:20:21] Percanta : damit sie etwas länger bleibt
[16.12.2007 20:21:01] Neiki : zeitknödel aufhängen
[16.12.2007 20:21:14] Percanta: ja, vergess ich immer
[16.12.2007 20:21:16] Percanta : und das rächt sich dann
[16.12.2007 20:21:44] Neiki
: ich kenn das
[…]“

Nicht eigentlich


Das nennt man nicht eigentlich schlafen,

wenn man stundenlang wach ist.
Das nennt man nicht eigentlich Tiefe,
wenn das Gedachte nur flach ist.
Das nennt man nicht eigentlich Händel,
wenn die Kantate von Bach ist.
Das nennt man nicht eigentlich jauchzen,

wenn das letzte Wort „Ach“ ist.

Das nennt man nicht eigentlich feiern,
wenn das Geburtstagskind fort ist.

Heute wäre er 70 geworden.
Robert Gernhardt, *13. Dezember 1937,
† 30. Juni 2006.

[Aus „Später Spagat“. RG auch bei Isa]

Das Gold-im-Mund-Paradoxon

Großartig, die neue Woche mit einem Paradoxon zu beginnen. Ich kam mir trotzdem ein bisschen dämlich vor, als ich heute Morgen ins Büro gestolpert kam:
„Tut mir leid, ich bin zu spät, weil ich viel zu früh aufgestanden bin.“
Doch! Wirklich!
Ich bin so früh aufgestanden, dass ich nicht nur mit dem Herrn Gemahl frühstücken konnte, sondern auch noch angefangen habe, Dinge zu tun, für die ich sonst niemals vor dem Brotberuf am Montag Zeit habe. Das morgige Seminar planen, Mails beantworten und diese einen Unterlagen suchen. Und ohne meine übliche Hetze am Morgen war es dann plötzlich halb und ich hatte noch den Handtuchturban auf dem Kopf. Und war 10 Minuten zu spät bei der Arbeit.
Morgen ignorier ich den Wecker wieder.

Merlix schaut in die Zukunft

… und schreibt mir ein Horoskop. Ihnen bestimmt auch, hier. So wird meine Woche:

Löwe

Na, das hatten wir schon mal schöner. In dieser Woche besser mal den Ton etwas leiser drehen, ein paar Auftritte auslassen und vielleicht den einen oder anderen Abend zuhause bleiben. Sollten Sie zuhause übrigens seltsame Stimmen hören – machen Sie sich keine Sorgen. Wahrscheinlich sind Sie nicht verrückt, sondern haben nur Familie. Mit der könnten Sie bei der Gelegenheit auch mal wieder ein paar Worte wechseln.

Das einzige Horoskop mit Kommentarfunktion übrigens, feine Sache. Aber das mit den Abenden versteh ich nicht. War gestern (wie auch vorgestern, nebenbei bemerkt!) doch schon kurz nach Mitternacht zu Hause, und heute habe ich nach der Bibliothek nur noch diese Probe, für das Konzert morgen Abend, und… Entschuldigung, ich muss los.

3. Oktober

Freundin E-M ist meine Referenz für alles, was die DDR betrifft. Ihre Familie lebte in der Nähe von Berlin, sie konnten Westfernsehen empfangen und guckten jeden Sonntag Abend Tatort – und jeden Sonntag Abend zur gleichen Zeit, gerade wenn es im Film spannend wurde, war das Bild gestört und sie verpassten die Auflösung.
Erst vor wenigen Wochen hat ihre Mutter erfahren, warum: Die Stasi brauchte für ihre Abhöranlagen angeschaltete Stromleitungen, Fernheizung zum Beispiel oder Telefon. Oder Fernseher. Bei E-M zu Hause haben sie immer sonntags während des Tatort-Showdowns die Wanzen angeschaltet.

44 tage – ausnahme/zustand

Neiki als Artist in Residence bei Percanta.
In der Sidebar gibt es seit heute Nacht und noch fast 44 Tage lang Kunst.
Nach „H&M Schleyer“ 1997 und 2002 (rechts eines von 12 Bildern der Serie 2002) fertigt Neiki dieses Jahr 44 tagesaktuelle Versionen eines deutschen Herbstes, die Schlagzeile der Stunde wird immer hier zu sehen sein, die gesamte Serie – in process – nebenan auf seiner eigenen Seite.

Den standesgemäßen Anfang von „44 tage – ausnahme/zustand“ machte am 5. September Frau Merkel, als weitere Protagonisten folgten Stegner, Fritz G. und gestern Bin Laden (im Moment noch in der Sidebar). Wer heute und morgen teilnimmt, hängt noch von der Nachrichtenlage ab.
Ich bin gespannt.
Bis Neikis Gästebuch aktiviert ist, dürfen Nachrichten an ihn gerne hier hinterlassen werden. In Vorwegnahme der Online-Durchsuchung werden wir das Postgeheimnis nicht wahren.