Schall und Omen


Sind Namen Schall und Rauch oder ist Nomen Omen?


Ich bin jedenfalls heilfroh, dass man sich die Kinder nicht aktiv zusammenstellen muss – schon bei der Frage ob Mädchen oder Junge wäre ich bei unserer Nummer 1 überfordert.
Dazu bitte lieber die dunklen Locken vom Vater und seine gute Haut, die langen Wimpern der Mutter, aber bitte in der Färbung und Dichte derer des Vaters, incl. seines natürlich pigmentierten Lidstrichs. Welche Hände, Ohren, Füße? Seine Oberlippe, bitte, aber die fehlende Kariesneigung von ihr. Augenfarbe? Können wir das bis morgen noch überlegen?

Und das sind nur die Äußerlichkeiten: Dann bitte 10 Kreuze bei Charakter und 5 bei Begabungen (handeln wir auf 8 hoch).
Unser Kind würde nie fertig, soviel ist sicher.

Schlimm genug, dass es keinen Namen bekommen wird.
Auf Spanisch und Deutsch soll er funktionieren, für die Zungen aller Großeltern aussprechbar, wegen eines langen und komplizierten Nachnamens möglichst ohne Notwendigkeit des Buchstabierens, also international, eher kurz – aber natürlich trotzdem wunderschön und genau richtig für UNSER Kind.

Ein Pärchen könnten wir natürlich argentinisch-deutsch wunderbar „Lautaro und Luise“ nennen. Hihi.

Das Jahr in Fragen und Antworten


Wir sind wieder zu Hause, bei Tee gibt es Ausstecherle-Gulasch (diese fragilen Kekse überleben leider nie den Postversand), die ganze Wohnung riecht penetrant nach Zwiebeln (Lauchsuppe für heute Abend) und bevor wir gleich zu Handfegers aufs Land fahren, wird es höchste Zeit, den Jahresrückblick in 27 Fragen zu beantworten.

Dieses Jahr war zweitgeteilt – viel Arbeit bis Mitte Juni / Mitte Juli und etwas einseitiges Sitzen in der Arbeitskabine der Bibliothek, und dann die großen Veränderungen, eine nach der anderen. Ich bin noch immer etwas atemlos und habe das Gefühl, viel mehr passt nicht in so ein Jahr. Es gab eigentlich überhaupt kein Mittelmaß, es war anfangs ausgesprochen anstrengend, dann gab es wundervolle und großartige Ereignisse, großes Glück, echte Freundschaft und herzklopfende Liebe, und es gab tiefschwarze Momente und Verzweiflung. Wobei das Glück das ist, was noch da ist. Und bin sehr gespannt auf das neue Jahr, das gleich mit der größtmöglichen Veränderung beginnen wird.
Aber Frage für Frage:

  1. Zugenommen oder abgenommen?
    Erst ab, bis die dicke Arbeit fertig und eingereicht war, dann langsam und konstant zu. Jetzt habe ich ein Plus von gut 10 Kilo, bin schwerer denn je und schaue mich dennoch lieber im Spiegel an denn je. Vor allem um die lustige Körpermitte.
  2. Haare länger oder kürzer?
    Mal so, mal so. Alles in allem ungefähr gleich, schätzungsweise.
  3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
    Kurzsichtiger. Aber sie sind weniger schlimm geworden als befürchtet. Dafür eine neue Brille, die schick ist, aber an den Rändern immer noch unscharf. Doofer Effekt, finde ich.
  4. Mehr Kohle oder weniger?
    Kohle?
  5. Mehr ausgegeben oder weniger?
    Mehr für „Lebensmittel unterwegs“ oder „Kaffee in der Bibliothek“ incl. Luxusvariante „Kaffee von der Tankstelle“ (nach den Cafeterien-Schließ-Zeiten). Mehr für Umzug, Möbel, Kram. Mehr für Ärzte. Mehr für Papier. Wie immer zu viel für Reparaturen. Weniger für Musik, Urlaub (hm?) und anderen netten Kram.
  6. Mehr bewegt oder weniger?
    Insgesamt vermutlich weniger. Den Pfahlsitz-Rekord auf Bibliotheksterrain habe ich zwar durch regelmäßiges Laufen auszugleichen versucht, aber zeitgleich mit dem Abstieg vom Schreibtisch bekam ich Sportverbot. Nach dem Umzug mehr Fahrrad, weniger Fußweg. Dennoch, eher weniger.
  7. Der hirnrissigste Plan?
    „In der ersten Juniwoche Arbeit abgeben“ (von der noch nichts geschrieben war.) Hat aber geklappt. Also doch nicht so hirnrissig, vermutlich.
    Vielleicht auch „mit dem Fahrrad und dem Zug und dem Bus zu Ikea fahren“.
  8. Die gefährlichste Unternehmung?
    Eher ungefährlich gelebt. Thromboserisiko durch stundenlanges Sitzen gesteigert. Glühbirnen ausgewechselt ohne den Strom abzuschalten. Wohooo!
  9. Der beste Sex?
    Der beste? Der effektivste resp. folgenreichste war irgendwann Anfang Juni. Aber ich kann mich nicht daran erinnern.
  10. Die teuerste Anschaffung?
    10 Ausgaben meiner Arbeit. Möbel. Neues Fahrrad für den Mann. Anteile an einem Umzugsunternehmen. Dieses Wesen in mir, zwar schon angeschafft, aber wirklich teuer wird das erst noch.
  11. Das leckerste Essen?
    Wieder mal die Kartoffelsuppe meiner Mama?
  12. Das beeindruckendste Buch?
    Schon lang in meinem Besitz, aber erst im Mai gelesen, spät nachts, um die tagsüber verbrauchte Sprache zu wieder aufzufüllen: Jeffrey Eugenides: Middlesex. Seit langem das erste Buch, was mich wirklich wieder in seinen Bann gezogen hat. Lesen, ohne aufhören zu können.
    Und gefreut hab ich mich über Tilman Rammstedt: Der Kaiser von China, weil ich mit Tilman zusammen studiert habe und seine Bücher immer besser werden.
    (Zählt der Mutterpass als Buch? Dann auch der.)
  13. Der ergreifendste Film?
    Ich war ungefähr gar nicht im Kino. Aber Ostern habe ich fast ganz alleine im großen Kino No Country for Old Men gesehen, war sehr beeindruckt und seither ein bisschen in Javier Bardém verliebt.
  14. Die beste CD?
    Die wichtigsten: Alle von Element of Crime, die Isa mir geschickt hat, weil es der Soundtrack meiner Abschlussphase wurde.
  15. Das schönste Konzert?
    Tristan! Fünf Stunden auf der Sesselkante, und hinterher der 3. Akt in Endlosschleife.
  16. Die meiste Zeit verbracht mit …?
    Floridor und seinen Texten und dem, was daraus wurde.
  17. Die schönste Zeit verbracht mit …?
    Allen zusammen auf Usedom? (Ich weiß sowas immer nicht, so Superlative.)
  18. Vorherrschendes Gefühl 2008?
    Wow. Hilfe. Hurra. Nein. Bitte nicht. Hoffentlich. Jajaja. Wow.
  19. 2008 zum ersten Mal getan?
    Eine Doktorarbeit beenden (mit allen Folgen wie: Erstmals eine Doktorarbeit verteidigen oder das Gänseliesel küssen).
    Schwanger werden (mit allen Folgen wie: Erstmals schniefend und gebannt auf einen Ultraschallmonitor starren oder entscheiden, welcher Bezug in die Wiege soll).
    Einen Vertrag für mehr als 1 Jahr unterschreiben (noch ohne Folgen außer einer gewissen Ruhe).
    Eine Unterlassungserklärung unterschrieben (mache ich auch nie wieder. Neinein!)
  20. 2008 nach langer Zeit wieder getan?
    Auf der falschen Seite an einer mündlichen Prüfung teilgenommen.
    Mit der ganzen Familie in den Urlaub gefahren.
    Patentante geworden.
  21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
    E.s Ende.
    Diese Sache mit der Unterlassungserklärung.
    Die ein oder andere Geschichte mit der alten Wohnung. Und mit der neuen.
  22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
    „Bleib bei uns!“
  23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
    Ich schenke sehr gerne, aber das weiß ich nicht.
  24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
    Ich bekomme auch gerne Geschenke, aber auch das weiß ich nicht. Geweint habe ich beim Stampler zum Nikolaus, dessen Füßchen mit Nüssen und Schokolade gefüllt haben.
  25. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
    Vielleicht: „Wir würden uns freuen, wenn Du seine Patentante wirst.“
    Oder: „Das ist das Herz, es ist alles gut.“
  26. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
    „Ich bin schwanger!“ (Auch in den Varianten: „Du wirst Onkel.“ und „Hier ist mein Gorgonzola. Den darf ich jetzt nicht mehr essen.“)
  27. 2008 war mit einem Wort …?
    Extrem.

Tag des unbekannten Googlers

Heute: Eine Neuauflage zu Leser fragen, Percanta antwortet.
Gut! Wir machen mit.
Einige der zahlreichen Fragen, die in letzter Zeit an Percanta gerichtet wurden und möglicherweise hier nicht befriedigend beantwortet wurden: 1. was kann man donnerstag machen?
„Was denkt die Maus am Donnerstag, am Donnerstag, am Donnerstag?
Das gleiche wie an jedem Tag, an jedem Tag, an jedem Tag!“, das wäre Josef Guggenmos‘ Antwort gewesen. Soll heißen: An Wurstbrot denken, sich Frühstück machen, zur Schule gehen oder zum Training, nachmittags Tee trinken, im November auch Laterne laufen oder ein Seminar geben. Und dann fangen donnerstags natürlich die neuen Filme an! Also: ins Kino gehen!

2. kostenlose blättergeschichte
Man kann natürlich am Donnerstag (oder Samstag) auch eine Blättergeschichte schreiben, vom kleinen gelben Ahornblatt, das im Herbst vom Baum geweht wurde und unten auf Kastanien traf und einen Igel. Und was es erlebte, als die ganzen winzigen Blätter von dem roten Busch dazukamen!
Vielleicht schreibt sie ja jemand in die Kommentare. Natürlich kostenlos.

3. pieseln und stau
Ja, ganz dumme Situation. Sind sie männlich oder weiblich? Das wäre zur Beantwortung dieser Frage hilfreich gewesen. Wenn das Stop and Go in einen kompletten Stillstand übergeht, wenn vielleicht sogar eine Vollsperrung durchgesagt wird oder auch schon, wenn der Stau die handelsübliche Schlangenlänge an roten Ampeln überschreitet, dann würde ich das Teetrinken im Auto umgehend einstellen.
Trotzdem, große Not? Wenn Stillstand ist: Verlassen Sie den Wagen, verkrümeln Sie sich über die Böschung und tun Sie es. Kein Stillstand? Ziehen Sie vorher Turnschuhe an, verabreden Sie mit dem Fahrer einen Treffpunkt für Notfälle und nehmen Sie Ihren Kompass oder wenigstens Ihr Handy mit. Keine Böschung, kein Grünstreifen? Nun, ich habe auch schon von Erleichterung zwischen zwei offenstehenden Autotüren gehört. Und eine Kollegin berichtete von einer zweckentfremdeten Kühltasche bei einem Stau im Tunnel. Aber darüber würde ich lieber nicht länger nachdenken. Zumindest nicht, wenn mir von dieser Dame ein Picknick angeboten wird.

4. fahrrad quietscht beim schieben was tun?
Einfachste Lösung: Fahrrad fahren, nicht schieben.

6. ich klaue geil
Warum erzählen Sie MIR das? Oder hey, Moment! War da nicht eben noch die Frage Nummer 5? Ich finde das eindeutig UNGEIL! Unterlassen Sie das und legen Sie alles wieder dorthin zurück, wo es herkam!
Menno.

7. komma – bedeutungsänderung?
Das versuche ich meinen Studenten auch klarzumachen. Es ist anscheinend nicht so einfach. Nehmen wir als Beispiel die vorige Suchanfrage: „ich klaue geil.“ Ohne Komma? Entweder das Bekenntnis „Ich klaue ein Geil“ oder die Selbsteinschätzung eines Meisterdiebes: „Ich klaue so geil.“ Vielleicht aber auch mit Komma? Dann wäre es ein wowireskes „und das ist auch gut so“: „Ich klaue, geil.“ Unter uns: Nö.

8. männersandalen peinlich?
Kommt sehr auf Ihre (Männer?-)Füße und die Jahreszeit an. Und ob sie (etwa) Socken darin tragen. Oder was Sie sonst damit vorhaben.

9. nudelbrücken
Ja, ich weiß auch nicht. Aber ich würde denen aus Stahlbeton mehr trauen. 10. und 11. matratzen rutschen auseinander / laminat rutscht auseinander
Die Frage zu den Matratzen habe ich schon mal beantwortet, aber jetzt mach ich mir doch Sorgen. Ihre Matratzen UND Ihr Laminat rutschen auseinander? Sind Sie sicher, dass Sie nicht auf einer kontinentalen Bruchkante wohnen und die Westseite Ihrer Wohnung sich langsam Richtung Amerika aufgemacht hat? Wenden Sie sich an ein geophysikalisches Institut Ihres Vertrauens.

12. oh masala die welt ist rund
Ja, ganz furchtbar. Mussten Sie auch mitklatschen? 13. schiefe absätze selber reparieren
Dafür empfehle ich, je nach handwerklicher Begabung, etwas Fimo oder aber einen Holzblock, dazu einen Hammer, Leim oder Nägel.
Variante Fimo: Einfach ein Absatz-Ersatzstück basteln, das die abgelatschte Stelle ersetzt, im Ofen backen und festkleben. Achten Sie auf eine zum Schuh passende Farbe.
Oder Sie entfernen den Absatz, nehmen ein Stück Holz (bei Stöckelschuhen geht auch ein Laternenstab, hochkant) und nageln ihn unter den Schuh. Achten Sie darauf, dass die Nägel nicht zu lang sind.

14. jim knopf heirat
Da wissen Sie mehr als ich! Im Ernst, der Junge heiratet? Wissen Sie auch, wer die Glückliche ist? Pippi Langstrumpf? Momo? Oder die Katze mit Hut? Bitte auch um Fotos!

15. laminat mit schwarzem tee wischen
Hier bin ich nur partiell zuständig. Als Friesin sage ich: Schwarzer Tee gehört getrunken! Und Haushaltsfragen sind nicht so meins, allerdings würde ich unvoreingenommen urteilen: Vielleicht ist schwarzer Tee nicht das Nonplusultra beim Putzen, aber er ist wohl besser für das Lamiat als Wischen mit Rotwein, Erdöl oder Reißnägeln.

16. konnten nicht wissen, dass
Was? Waaas?

17. voltaren auf die lippen voller
Sie meine, die Lippen wirken dann voller? Solange das Voltaren feucht ist bestimmt, kostengünstiger ist aber Vaseline. Die brennt auch nicht so, wenn sie kleine Risse in den Lippen haben. Und Voltaren ist zwar ein Medikamt, eine dauerhafte schönheitschirurgische Wirkung würde ich aber nicht erwarten.

18. erkläre wie lasagne schmeckt
Ok. Sie kennen Nudeln? Sie wissen, wie überbackener Käse schmeckt? Mal Spaghetti Bolognese probiert? Vielleicht auch Carbonara? Stellen Sie sich das alles zusammen vor, mit flächiger Pasta. Am leckersten bei meiner Mama, klar.

19. geil angezogene frau zu hause
Schön. Was surfen Sie dann noch hier?
(Oder wollen herausfinden, wer die wie oben beschriebene Dame ist, die Sie beim verfrühten Heimkommen bei Ihrem Ehemann vorgefunden haben? Weiß ich nicht, ich schwör.)

20. sylvester stallone wisst ihr ihn zu schätzen
Vermutlich nicht genug. Nein. Sorry.

21. vergleichsgöße angelhaken
Wenn das hier ein Fisch ist und das ein Wurm, dann etwa so. Würd ich sagen.

gerade noch reingekommen:
22. so geht’s gemütlicher abend
Ja, so geht’s! Ein Tee (trinken! Nicht Laminat wischen!), ein wenig bloggen, Baumkuchenspitzen, Musik an aber Fenster zu machen, nehmen Sie Ihren Teddy oder Partner mit aufs Sofa, ziehen Sie die kuscheligen Socken an. Nicht schlecht, oder? Alternativ lassen Sie sich von Frage 19 inspirieren.


23. schlussfloskeln
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Ich hoffe, wir konnten Ihnen ein wenig helfen.
Mach Sie sich noch einen schönen Abend.
Wir wünschen ihm für den weiteren Lebensweg alles Gute.
Über eine Einladung zum Vorstellungsgepräch würde ich mir sehr freuen.
Ciao ciao.

Kompliziert

J, bald zweieinhalb Jahre alt, ist gerade in der schönsten Warum-Phase. Es ist ja auch alles nicht so einfach. Warum fällt die Käsescheibe um? Warum ist es kälter? Warum wird es Herbst? Warum kommt Papi später? Warum muss er noch arbeiten? Warum bin ich noch klein? Warum spiele ich mit dem Bagger? Warum macht mir das Spaß?
Wir sitzen zusammen auf dem Sofa und gucken uns eines der Wimmelbücher an, was macht der Hund da? Und was sagt der Mann dann? Warum sagt er das?
Zwischendurch entschuldige ich mich, ich müsse mal kurz aufs Klo.
„Warum musst Du aufs Klo?“
„Ich muss mal eben pieseln.“
„Hast Du auch ein Schwänzchen?“
„Nein, ich habe kein Schwänzchen.“
„Warum nicht?“
„Ich bin eine Frau, und Frauen und Mädchen haben kein Schwänzchen.“
„Aber wie kannst Du dann pieseln?“
„Hm, das geht trotzdem… einen, nun, Ausgang haben wir schon.“
„Ich komme mal mit.“
Besser ist das. Wir gehen also zusammen aufs Klo, er begleitet uns öfter, selbst aufs Töpfchen zu gehen ist ihm aber suspekt und kommt ohne Windel und hochgezogene Hose gar nicht in Frage.
„Ich stell mich mal hier hin“, sagt er, guckt im Wechsel interessiert in die Badewanne und mir zu. Als ich die Hose zumache, schüttelt er den Kopf.
„Aber wenn Du eine Frau bist, warum hast Du dann einen Gürtel?“
Die Welt ist ein komplizierter Ort.

Olympische Fragen [1]

* Wieso sind 4 Goldmedaillen doppelt so viel wie 0 Goldmedaillen, ZDF?

* Warum tragen die Beachvolleyballerinnen Rosa, und nicht wie der Rest des Teams Variationen aus Schwarz-Weiß-Rot-Gelb? Zum Trost, weil es keine Ponys mehr für sie gab?

* Warum nehmen die Turmspringer ihre Handtücher mit unter die Dusche?

* Wo liegt eigentlich die kleine Nation Panamerika, aus der die Degenfechterin Jiménez (PAN) kommt, ARD?

Haushaltstipps für Heimkehrer

Ist der kurze Urlaub schon wieder vorbei? Liegt die schönste Zeit des Sommers schon hinter Ihnen? Um die Ferienzustimmung noch ein wenig ins eigene Heim zu verlängern, bedarf es nur weniger Utensilien und kaum Vorbereitung!
Denken Sie einfach daran, vor dem Urlaub den feuchten oder nassen Wischlappen nach unten in den Putzeimer zu knüllen. Lassen Sie den so präparierten Eimer im Badezimmer stehen, schließen Sie am besten die Tür. Wenn Sie nach Hause kommen, wird das Bad so vertraut feucht-modrig riechen wie das dänische Ferienhaus Ihrer Kindheit!
Sie können den Ferieneffekt im eigenen Zuhause noch steigern, wenn Sie direkt nach der Ankunft die Strandtasche im so vorbereiteten Badezimmer ausschütteln, ein wenig Sand kann auch unmittelbar ins Bett appliziert werden. Nutzen Sie außerdem die klammen und sandigen Handtücher aus den Ferien weiter, und die Urlaubsillusion in den eigenen vier Wänden ist perfekt.

Der Prototyp von fertig

Zwar bin ich schon mit wundervollen Blumen überschüttet worden, aber das war nur die Abgabe des Dissertations-Prototypen, und ich bin nur der Prototyp von fertig. Jetzt schreibe ich das Schlusskapitel nochmal neu. Bis Montag Abend. Und dann nochmal: Fußnoten, Tippfehler, Verweise kontrollieren, Tippfehler, Seiten aus Anhang vorne anpassen, Tippfehler, Einrücken, Inhaltsverzeichnis. Und Donnerstag/ Freitag drucken, binden, abgeben.
Ich hab letzte Nacht geschlafen, müsste also gehen.

Merlix sagt:

Löwe (23.07. bis 22.08.)

Immer noch im Duracell-Modus, sie kleiner Trommel-Hase, sehr schön. Holzen Sie noch schnell was weg, allzu lange können Sie in dem Tempo nicht mehr weitermachen, die anderen Lebensbereiche gären schon vor sich hin und immer nur Leistung kann ja auch kein Leben sein, es sei denn, man wäre Steinbock. Immer an das alte Löwen-Motto denken: „Keine Leistung ohne Lob!“ Wenn Sie keiner lobt, organisieren Sie sich eben jemanden. Dringend.

Qualitätsverlust

Erstaunlich ist der plötzliche und massive Qualitätsverlust eines Reisebrotes bei Wiedereintritt in die heimische Sphäre.

Morgens vor Beginn der Reise ist es ziemlich okay, selbst wenn die zugeklappte Brotvariante nicht die favorisierte ist.
Während der Fahrt ist es großartig, lecker, verlockend, aber auch wert, gut eingeteilt und noch einige Stationen aufgehoben, um dann mit noch mehr Genuss auf dem Umsteigebahnhof oder der öden Strecke zwischen den großen Städten verzehrt zu werden.
Sobald aber das Ziel erreicht und die Wohnungstür durchschritten ist, verliert das Reisebrot mit sofortiger Wirkung und irreversibel Form, Konsistenz, Geschmack und überhaupt jeglichen Reiz.

Der abrupte Qualitätsverfall tritt auch ein, wenn man das Brot weder selbst belegt noch den Tag über begleitet hat. Meine Omi hatte immer ein oder zwei Reisebrote zu viel, und bei uns angekommen schlug sie dann vor, wir Kinder könnten ja zum Abendessen ihre ‚Hasenbrote‘ haben. Wir waren nicht begeistert.

Gleiches gilt auch für Bibliotheks-Abendbrot, das zu Hause vergessen und am Abend dort wiedergefunden wird. Aufgeklappt, mit mehr Käse belegt und im Ofen überbacken wird es akzeptabel. Leidlich.

Schlechte Orte

Ein jegliches hat seine Zeit, erinnert uns Frau Isa gerade wieder, und ein jegliches hat wohl auch seinen Ort. Oder seinen Unort (wovon sich dann die Unordnung ableitet). Jedenfalls gibt es einfach ein paar Sachen, die vielleicht sowieso nicht empfehlenswert sind, die aber an bestimmten Orten noch viel dämlicher sind als sonst. Viel viel dämlicher. Über einige solcher Ding-Ort-Kombinationen dürfte Einigkeit herrschen, z.B. dass ein Kinderzimmer ein denkbar schlechter Ort für ein Atommüll-Endlager ist. Oder der Meeresgrund ein ziemlich dummer Ort für eine Trauung mit weißem Kleid und Torte, auch wenn sich daran immer wieder Brautpaare versuchen.
Um meinen werten Lesern solche ungeschickten Kombinationen zu ersparen, habe ich mal ein paar von mir selbst ausprobierte „Bad Locations“ zusammengestellt.
Liste unvollständig. Ergänzungen Ihrerseits sind herzlich willkommen.

Ein besonders schlechter Ort …

  • … um Schokolade aufzubewahren: Hosentasche.
  • … um eine Magen-Darm-Grippe zu bekommen: Im mit männlichen Peruanern vollbesetzten Bus ohne Toilette zwischen Colcatal und Arequipa (gut 5 Stunden Fahrt).
  • … um nicht endendes Nasenbluten zu bekommen: Aufnahmestudio des SWR, Baden-Baden („Dies Irae“).
  • … um sein Portemonnaie mit allen Papieren, Karten und sonstigen Nachweisen von Besitz und Identität liegenzulassen: Telefonzelle im Flughafen von Lima.
  • … um seiner Gastfamilie verloren zu gehen: Ebenfalls der Flughafen von Lima.
  • … um einen hysterischen Weinanfall zu bekommen und deshalb des Drogenschmuggels verdächtigt zu werden: Immer noch der Flughafen von Lima.
  • … um über eine fast schon grüne Ampel zu radeln: Tübingen, Wilhelmstraße (179 Mark und ein Punkt).
  • … um jemandem einen Fahrradschlüssel zuzuwerfen: Aus unserer Wohnung im 2. OG runter auf die Straße, wenn dort neben dem danebengreifenden Fänger auch ein Gulli mit zwei winzigen Schlitzen ist. (Ich sollte Golf oder Basketball doch ernsthafter überdenken.)
  • … um einen Apfel im Rucksack zu haben: Grenze zwischen Peru und Chile (Strafmandat von Chile noch vor Einreise).
  • … um einzuatmen: Neben dem Bibliothekspenner.