Ich pfiff im Dunkeln so vor mich hin…
Ja, wirklich. Wie ausnehmend gut, dass heute Mai ist.
Eine nette Bekannte steht vor mir, sie hat sich ein wenig verkleidet, ich erkenne sie dennoch. In rasender Wut werfe ich sie auf den Boden, stehe bebend auf ihr, knie auf ihrer Brust, streiche mit viel Kraft die Haare aus ihrem Gesicht, um sie ganz zu sehen, halte so zugleich die Haare aus der Stirn und ihren Kopf auf dem Boden. Voller Hass ziehe ich einen Edding aus der Tasche und male ihr einen roten Schnurrbart auf.
[Aufgewacht.]
Freitag:
Ich bin mit einer Menge Leute in einem grauen, schmalen Hotel, die Gänge so eng, dass man kaum hindurchpasst. Zwischen Mauer und Mauer gequetscht schaue ich hinaus, Wasser vorne, Wasser hinten, das Meer. Alle schauen aufs Meer, es liegt glatt und glitzernd in der Sonne. Es ist sehr glatt, viel zu glatt und viel zu weit zurückgezogen. Ich verstehe es als erste, doch kaum habe ich die Warnung gerufen, ist der Tsunami schon da, reicht bis in den 5. Stock des engen Hotels.
Wir stehen alle in den Wellen, ich werde aufgefordert, einen mir unbekannten spanischen Tanz vorzuführen am Abend. Ich kann nur Tango, aber Tango ist nicht erwünscht, sie möchten, dass ich mit einem fremden Partner, der gerade merkwürdige Schritte im ablaufenden Wasser macht, diesen spanischen Tanz präsentiere. Keine Widerrede.
Ich wehre mich gegen die aufgedrängte Vorführung und versuche doch schon, den mir unverständlichen Tanz zu lernen. Zwischen lauter angezogenen Menschen bin ich als einzige nackt.
[Aufgewacht.]
Ich finde, ein bisschen mehr Mühe könnte sich mein Unterbewusstsein schon machen beim Verschlüsseln.
Esse ab sofort nur noch Birnen.
Ich pfeif im Keller so vor mich hin
dreh mich nicht um, werd nicht verrückt
und aus dem Walde schallt es zurück
mich wundert, dass ich so fröhlich bin.
Ohne zu suchen, nur beim im Gras sitzen und warten, habe ich heute vier (in Zahlen: 4!) vierblättrige Kleeblätter gefunden.
Sofort von meine Unabergläubischkeit abgefallen und im Brustton meiner Überzeugung an das Glück geglaubt.
Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand.
Pfingsten 2008, 17 Jahre später und vier Wochen vor der Abgabe überlege ich, diese wohlmeinenden Worte zu beherzigen und in die Danksagung der Dissertation aufzunehmen.