… sagte WER? [Klugscheißen]

Percanta und Freundin E-M machen sich seit gut zwei Stunden schwere Gedanken über Gedichtinterpretationen, bei Äpfeln, Waffeln und Kaffee draußen auf der Bank.
Über die Lilien auf dem Felde und die Apfelblüte entbrennt dann eine kleine Urheberdiskussion, Lilien ist klar, Mat. 6.28, kennen wir auch aus „Geh aus mein Herz“ und das Gras können wir dank Brahms rezitieren. Aber die Äpfel:

Freundin E-M: Dann wäre interessant, ob er sich damit auf Martin Luther King bezieht, der ja gesagt hat „auch wenn die Welt morgen unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen…“
Percanta: Das hat doch Martin Luther gesagt. Nur Luther, nicht Luther King.
Freundin E-M: Nein! Luther King, in seiner Rede…
[…]
Percanta: Martin Luther King hat nicht von Apfelbäumchen gesprochen. Der sagte „Ich bin ein Berliner.“
Freundin E-M: Deine Synapsen möcht ich mal haben
!

Doping

Sitzenbleiben. Weitermachen. Aushalten, bis da was steht.
(Ya que estamos aquí escribamos algo…)

Liste der benötigten leistungssteigernden Mittel:
– Musik
– vernünftige Stifte (auch wenn am Computer geschrieben werden soll)
– langärmliges Shirt von Percanto
– Internet (gegen das Gefühl, einsam und eingesperrt zu sein)
– Blick nach draußen (dito)
– Schokolade oder Nüsse (halblegal. Muss in der Federtasche in die Bibliothek geschmuggelt werden)

Benötigt, aber nicht verfügbar:
– Tee, schwarz, in größeren Mengen (lässt sich nicht in Federtaschen schmuggeln)

Literarische Vorbilder

Finde eigentlich nur ich es merkwürdig, wenn ein Schriftsteller Gregor Sander heißt? Klingt dieser Name nur in meinen Ohren kafkaesk und frage nur ich mich, ob das von den Eltern beabsichtigt war? Und ob er eigentlich Handelsvertreter hat werden sollen? Oder gar… Nein, wohl nicht.

Kleine und große Wunder

Chatta sagte sich und uns:
para que tú no llores así: no pierdas la esperanza, sé que llegará, llegará…
Und so ist es! Endlich.
Liebe Cha, lieber Lalo, was für eine wundervolle Nachricht! Alles Gute, viel Glück! ¡Suerte, suerte, suerte!

Wollte ich Sie höflichst bitten

Dienstliche E-Mails haben was, manchmal.
Ein Herr sprach mich vor kurzem so an:

„Sehr geehrter Herr General!“

Und heute, ein anderer:

„Sehr geehrter Damen und Herrn,
Zu Ersten ich sende meine Grüßen und Respekte und bitte um Anmeldung.
[…]
Wir danken sehr auf eine sofortige Antwort im Voraus.“

Bittesehr, gern geschehen.

Ersatz

Ich bräuchte dringend einen Zweitmai.
Dank der vorzeitigen Stipendiums-Absage brauche ich immerhin nicht zum Auswahlgespräch nach Sonstwo zu fahren und habe so einen ganzen Tag unterwegs und den ein oder anderen Tag Nerven gespart, das ist gut. [„Positiv denken, Teil 37“.]
Den Rest der Arbeit und Termine und zu schreibenden Seiten in den verbleibenden Mai zu quetschen wird aber schwierig genug. So schwierig, dass mir jetzt schon ganz flau ist.
Und da außerdem der Mai ja ein Mai ist und kein schnöder Februar, hätte ich gerne einen Ersatzmonat, um zumindest sonnige Wochenenden und laue Abende nicht auf dieser Seite der Bibliotheks-Fensterscheibe zu verbringen. Um stattdessen meine neue Sonnenbrille auszuführen, die gebraucht ausschauende Winterhaut zu belichten, den ersten Eiskaffee zu trinken und mit dem kleinen J schaukeln zu gehen.
Bitte.
Zweitmai-Besitzer können sich per Mail oder über die Kommentare mit mir in Verbindung setzen. Danke.

Peli

Zwei Kolleginnen und ich waren spontan im Kino und haben in einem ausnehmend leeren Kino einen ausnehmend schlechten Film gesehen, „La Perrera“ aus Uruguay. Nichts gegen Sozialdramen, aber ein bisschen Drama wäre dann gar nicht so schlecht. Wie kann sich jemand 120 min so langsam bewegen. Der ganze Film so trist und wirr wie die Geschichte, die er erzählt, ohne dass das aber einen künstlerischen Mehrwert hätte. In der Inhaltsangabe ist von einer „tragicómica lucha“ die Rede, aber perdónenme, das war deprimente, aber nicht trágico und gewiss nicht cómico. Dabei hat der Film sogar irgendwas gewonnen, doch wie Kollegin A meinte: „Ich hab kurz geschlafen, vielleicht hab ich das Entscheidende ja verpasst.“
Immerhin, die mitspielenden Hunde werden im Abspann einzeln genannt.

Edit: Sehr zu empfehlen ist dagegen der Film, den wir Montag open air gesehen haben: „Carla’s Song“ von Ken Loach.