Probenohr

„Exultate!“ mit Britten, Stanford, Tavener, mit Poulenc und Robin, Mäntyjärvi und Rautavaara – schon schön, streckenweise aber eben auch ganz schön schräg. Nach den (rein musikalischen) Dissonanzen am Probenwochenende bestand meine private Zugabe darin, den Sonntag mit einem nässenden Ohr zu beenden. Das linke Probenohr stand gegen Morgen zunehmend unter Wasser, weitere Symptome gesellten sich dazu, ärztlich verifiziertes Ergebnis: Gehörgangsentzündung.
Es ist wie bei Heiligen: Zu viel Beschäftigung mit dem Höchsten führt zu Stigmata, zu viel Rautavaara – und Poulenc -Akkorde aushören zu Tropfohr.
Alles halb so wild, es tut nicht mal wirklich weh. Für die Pointe wäre mir natürlich ein veritabler Trommelfellriss lieber gewesen. Trommelfellriss nach langem Fis! Aber man kann nicht alles haben.

6 Gedanken zu „Probenohr

  1. Die Links scheinen gerade ins Leere zu führen, und ich kriege es auch nicht repariert. Morgen neuer Versuch, wer so lang nicht aushalten kann: Ich habe Francis Poulenc: „Exultate Deo“ verlinkt, in einer eher zufällig gewählten Interpretation des ULCC. Der andere Link war Einojuhani Rautavaara: Die erste Elegie (Rilke), in einem Wettbewerbssingen des Ensemble Vocal Hamburg. Beides unter den wenigen Treffern auf Youtube leicht zu finden.

  2. Liebe Kaltmamsell, mal diplomatisch ausgedrückt: Wir machen das nicht so. (Glaube ich! Hoffe ich!) Ich hab mich nicht lange durch Interpretationen geklickt, wollte v.a. einen Höreindruck. Der ist beim Rautavaara ziemlich beeindruckend, finde ich, Poulenc lassen sich gewiss andere Interpretationen finden.

  3. Die Rautavaara-Aufnahme ist tatsächlich erste Sahne (ich komme einfach nicht drauf, was ich von dem schon mal mitgesungen habe – hat der auch Sprechgesänge komponiert?).

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