„Ich finde es ja gut, dass Menschen Namen haben“, hat ein guter Freund von mir einmal gesagt, „und darum spreche ich meine Freundin auch einfach mit ihrem Namen an.“ Namen, das hat was für sich; auch ich sollte mir Gedanken über unseren Gebrauch von Kosenamen machen.
Wenn Nunos feuerspeiende Drachen mit blauen und lila Flügeln miteinander kämpfen spielen, klingt das nämlich so: „Komm mal her, Schatzi. Wo ist denn unser Drachenkind? Ich hab für uns Suppe gekocht. Schatzi, huste bitte in den Topf rein, sonst ist überall Feuer.“
Schatzi. Was soll ich noch sagen. Ist es besser, sich Tiernamen zu geben? „Na, mein Hasenkind“, sagte ich einmal zu Nuno, und er schaute mich erbost an: „Ich bin doch kein Hase! Ich bin Wassermann!“
Und dann kuschelt sich früh morgens ein kleiner Junge unter meine Decke, behaglich und zufrieden, mit etwas besseren Ohren könnte man ihn wohl schnurren hören. „Du darfst“, flüstert er mir zu, „Du darfst mich so lange streicheln wie Du willst, Mami!“ So verschmust ist er selten, ich streichele, er schnurrt unhörbar. Ich drücke ihn an mich und frage leise, ob er heute ein kleiner Kuschelbär sei. „Ja, ich bin ein Bär. Wir sind alle Bären, und wir essen gerne Fisch. Wir fangen Lachse am Fluss! Und jetzt kuscheln wir in einer Höhle. Wir sind nämlich keine Eisbären, wir sind Warmbären.“