Monika [Teddybärenwoche Teil 2]

Zur Teddybärenwoche ein Gastbeitrag von Mutti, denn niemand kennt Monika besser.

Mein Bär heißt Monika.
Vor ungefähr 55 Jahren hat meine Omi ihn mir von einem Besuch bei ihrer Schwester in ihrer alten Heimat auf Usedom mitgebracht.
Monika war nie weich und flauschig, sie hatte immer ein etwas rauhes Fell und einen ganz festen Körper. Vom Fell sind nur noch vereinzelte Fusseln übrig, die Schultern und Hüften sind mit vielen verschiedenen Stoffstücken verstärkt, ein Strampelanzug von Percanta hält alles an Ort und Stelle. (Bei Percanta hat der Anzug nicht so stramm gesessen!)
Monika sollte einmal in „Dagmar“ umgetauft werden, weil meine Lieblingslehrerin in der ersten Grundschulklasse so hieß. Das hat dann aber doch nicht geklappt; beim abendlichen Zuflüstern hatte ich bald das Gefühl, daß meine kleinen und großen Kummer nicht in die „Dagmar“ drangen. So heißt sie bis heute Monika. Und ist eigentlich auch kein Bär, sondern eben Monika.
Irgendwann habe ich versucht, ihr einen Pony zu schneiden. Ich habe nie einen getragen, vielleicht sollte sie deshalb einen haben. Es ging jedenfalls nicht gut, seitdem war auf ihrer Stirn die Sägespäne zu ahnen und im Laufe der Zeit trat ihr Innenleben immer mehr zutage.
Im letzten Jahr habe ich ihr einen Flicken draufgenäht und nun hat sie ein bißchen Ähnlichkeit mit Gorbatschow. Ich glaube, das werde ich nochmal ändern.