Gestern Abend hat eine Mitsängerin den halben Chor bekocht, Anlässe gab es diverse, einer war ihre neue Wohnung. Wir saßen auf Umzugskisten oder selbst mitgebrachten Hockern, aßen mit schwerem Silberbesteck weihnachtlichen Hasen mit hausgemachten Semmelknödeln und waren von Essen und Wohnung sehr beeindruckt. Drei Zimmer in einer Fachwerk-Altbauwohnung, anders als unsere eigene Fachwerk-Altbauwohnung aber ohne Laminat und Papp-Zwischenwände mit hässlichen 80er-Jahre-Türen in Normhöhe (bei 3,50m-Decken), sondern komplett mit Dielenböden und den ursprünglichen, oben halbrunden Türen samt angeschliffenen Glasscheiben – wunderschön.
Gestrichen waren die Wände in einem erstaunlichen Mintgrün (Schlafzimmer), Zartgelb (Arbeitszimmer) und abgetöntem Blau (Wohnzimmer), Wohnzimmerdecke in einem noch dunkleren Blau, Tendenz Flieder, alle Absätze, Türen, Rahmen weiß. Dazu alte oder extrem moderne Möbel, im blauen Salon standen außer den unausgepackten Kisten nur ein Sekretär, ein Flügel und ein knallgrünes Sofa.
Die Mitsängerin erklärte uns die doch überraschenden Farben der Wände: Keine Ikea-Inspiration, kein Feng-Shui: Sie ist Historikerin und hat sorgfältig genau die Farbtöne ausgewählt, die üblich waren, als das Haus im 18. Jahrhundert gebaut wurde. Stimmt – diese Farben kannte ich aus Goethes und Schillers Wohnhäusern in Weimar. Eine Konsequenz, die ich mitsamt den Brüchen (Sofa) sehr schön finde.
Gestrichen waren die Wände in einem erstaunlichen Mintgrün (Schlafzimmer), Zartgelb (Arbeitszimmer) und abgetöntem Blau (Wohnzimmer), Wohnzimmerdecke in einem noch dunkleren Blau, Tendenz Flieder, alle Absätze, Türen, Rahmen weiß. Dazu alte oder extrem moderne Möbel, im blauen Salon standen außer den unausgepackten Kisten nur ein Sekretär, ein Flügel und ein knallgrünes Sofa.
Die Mitsängerin erklärte uns die doch überraschenden Farben der Wände: Keine Ikea-Inspiration, kein Feng-Shui: Sie ist Historikerin und hat sorgfältig genau die Farbtöne ausgewählt, die üblich waren, als das Haus im 18. Jahrhundert gebaut wurde. Stimmt – diese Farben kannte ich aus Goethes und Schillers Wohnhäusern in Weimar. Eine Konsequenz, die ich mitsamt den Brüchen (Sofa) sehr schön finde.
(Und die eigene Wohnung erscheint umgehend schrabbelig und lieblos – im Vergleich zum Eingangsbereich des Hauses, der in einem Durchgang zu den Hinterhöfen liegt und darum Pennern Nachtquartier und Sprayern Platz für Graffiti bietet, ist allerdings auch sie fast „Schöner Wohnen“. Als ich heute Vormittag das Haus verließ, kam eine Kleinfamilie vorbei, d
as Kind schaute mich und unsere Haustür an, fragte im Weitergehen die Eltern: „Kann man denn da drin wohnen?“ Man kann. Trotzdem der heiße Wunsch nach weißen Flügeltüren.)