Mein Vater und ich telefonieren, kommen von der Politik auf die Kunst, ganz elegant über das Immendorf-Bild von Schröder: „Unser Gold-Kanzler“, ikonengleich. Ich erzähle von dem Interview mit Sylvester Stallone in der SZ-Wochenendbeilage (leider nur noch im kostenpflichtigen Bereich), über Stallones Bild von Anselm Kiefer und wie er damit umgegangen ist:
Ich habe dafür 1,7 Millionen Dollar bezahlt! Es war Stroh drauf. Kiefer hat das Stroh mit Klebstoff befestigt. Zu Hause denke ich: Scheiße, was liegt da unterm Bild? Stroh. Jeden Tag ein neuer Halm. Ich rufe den Händler an und sage: „Der Kiefer haart.“ Sagt der Händler: „Mister Stallone, das muss so sein, das Bild geht durch eine Entwicklung, das Bild lebt.“ Ich dachte, ich werd‘ verrückt. 1,7 Millionen Dollar!
Und dann?
Ich hab‘ die Halme wieder drangeklebt.
Mein Vater: „Der Kiefer nadelt!“