Glück…

…gehabt, liebe Studentinnen!
Nach einigen guten und sehr guten Arbeiten kam ich am Ende des Stapels wieder auf die zwei schwächsten Hausarbeiten zurück und versuchte mich zu entscheiden, welche der beiden nun schlechter ist. Was wiegt schwerer, formale Unsauberkeiten oder schlechter Stil? Zitate nicht einzubinden oder sie nicht richtig nachzuweisen? Gar keine literaturwissenschaftlichen Kategorien zu verwenden oder eine einzige zu benutzen, die aber völlig falsch verstanden zu haben? Ein Autor, der immerzu fröhlich winkend durchs Analyse-Bild zu laufen scheint oder Erlebnisberichte der Verfasserin?
Dann habe ich überlegt, was genau eine 4 ausmacht, was eine 3- und was eine 4+. Hm.
Irgendwann auf die Uhr geguckt, gemerkt, dass sich mein besser nicht zu errechnender Stundenlohn inzwischen im Minusbereich bewegen dürfte und beschlossen, einfach eine Entscheidung zu treffen, und zwar jetzt.
Trotzdem weiß ich nicht, warum am Ende bei beiden eine 3,0 auf dem Schein stand.
Da hat diesen Sommersemesterstudentinnen wohl eine Phase der Unentschlossenheit die Note gerettet, auch wenn die 3 sie vermutlich auch nicht glücklich machen wird.

[Merke: „Erzählsituation“ ist eine Kategorie der literaturwissenschaftlichen Analyse, eine Beschreibung der Befindlichkeiten der Erzählerfigur [er ist hungrig, er vermisst seine Mutter, draußen ist es dunkel] ist an dieser Stelle nicht gemeint!]