Beliebte Vornamen #3

Heute, mit meiner Mutter auf dem Weg zu mir nach Hause, haben wir einen Abstecher zum Wolfsburger Friedhof gemacht. Dort liegen meine Großeltern, mein Großvater hat heute Todestag und wir haben das Grab ein wenig entwintert und Blumen gebracht.

Einige Reihen weiter liegt ein Ehepaar, weißer Stein, geschwungene Buchstaben. Sie heißt Emma Mai, er August Mai.

August Mai, geboren 1899, gestorben 1981.

Ich stelle ihn mir nett vor. Sommerlich.
(Tag und Monat der Lebensdaten standen nicht auf dem Stein.)

Kommentare

So, das lockere Rad auf der Autobahn heute hat es zum Glück bis in die kurzentschlossen angesteuerte Werkstatt geschafft und ich bin wieder da!

Das hartnäckige Schweigen in den Kommentaren habe ich bisher als Ausnutzung Ihres Rechtes auf Aussageverweigerung verstanden, vorgestern bekam ich aber netterweise eine Mail, die mich auf einige technische Probleme der Kommentarfunktion hinwies. Da ich ja durchaus gerne mal etwas von Ihnen lesen würde, habe ich nun etwas geändert; im Moment (das heißt: bis wieder Spam eintrudelt) sollte es ohne Registrierung – und damit überhaupt – funktionieren.
Also, fühlen Sie sich frei zu sprechen, oder schweigen Sie, wie es Ihnen beliebt.
Und sollten Sie schreiben wollen, aber durch das System gehindert werden, sagen Sie es mir doch per Mail. Dann versuch ich es noch einmal anders.
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Weinen, Klagen…

Mehr über Dresden wollte ich also berichten, wenn die Fotos fertig sind. Als alter Analogfotografierer genieße ich immer noch den Moment, drei oder vier Tage nach einer Reise die entwickelten Bilder abzuholen, gespannt die Fototaschen zu öffnen und dann all die Fotos in der Hand zu halten und kritisch und freudig zu begutachten.
Dieses Mal war ich mit meiner neuen alten Kamera unterwegs, einer Contax mit Zeiss-Objektiv, die mir jeden Tag besser gefallen hat. Meine mitreisende Freundin war durch ihren Fotografen-Mann zum Glück Kummer gewöhnt und hat geduldig gewartet, wenn ich verschiedene Blenden probiert, mich auf den Boden gelegt oder lange nach dem perfekten Blickwinkel gesucht habe.
Heute also wollte ich die drei Dresden-Filme abholen, und in den Tüten war – nichts! Nur vollkommen transparente Negativstreifen, in allen drei Taschen. Von 100 Fotos ist kein einziges etwas geworden. Keins! Und ich habe keine Ahnung warum.
Eigentlich wollte ich Fotos zeigen und erzählen vom Trinitatisfriedhof, wo ich die alten Grabstellen der Familie ge- bzw. besucht habe, mit Vorfahren, die zum Teil noch im 18. Jahrhundert geboren waren, der älteste 1783. Und vom Grab „unseres“ Ferdinand von Raykis, der direkt nebenan liegt. Von dem Kreuz aus dem 19. Jahrhundert, auf dem nichts weiter als „Wiedersehn!“ stand.
Natürlich auch von der Frauenkirche und dem alten Kuppelkreuz. Von der merkwürdigen Mischung aus Plattenbauten und Barock, Schlössern und Baugruben.
Fotos zeigen von goldenen „C“ über Türbögen und blauen „M“ an Bauzäunen.
Fotos von einer Freundin und ihren kleinwinzigen Kindern.
Nichts!
Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen.

Man soll sein Herz nicht an Dinge hängen, ich weiß, aber mit Fotos – mit fehlenden Fotos! – kann man mich treffen.

Ich muss da sofort wieder hin.